Was Sie heute wissen müssen Wolf soll weg | B210n soll her | Länger Ferien?

| | 07.09.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

In der Gemeinde Friedeburg ist ein Wolf unterwegs. Mehrere Risse von Rindern hat es in den vergangenen Monaten dort gegeben. Der letzte sorgte für besonderes Aufsehen, weil das Tier dabei im weiteren Sinne in die Nähe einer Grundschule kam. Rund um Jever sind ebenfalls mehrere Tiere gerissen worden. Auf der Seite des niedersächsischen Wolfsmonitorings ist für Friedeburg ein Rudel vermerkt. Neben den Elterntieren gibt es zwei Welpen.

Landwirte fordern, dass der Wolf geschossen wird, besser das ganze Rudel. Die Jungtiere seien inzwischen darauf geeicht, Nutztiere zu jagen, heißt es. Kreislandwirt Hartmut Seetzen hat einen Brief an Umweltminister Olaf Lies geschickt mit der Aufforderung zum Abschuss. Dort reagiert man nicht ablehnend, wie Imke Oltmanns schreibt.

Bleiben wir noch kurz beim Umweltminister. Mit Lies‘ Amt verbindet man nicht unbedingt das Töten von Tieren – auch wenn die Zuständigkeit in seinem Ministerium liegt. Auch das Thema Straßenbau hängt man gedanklich nicht beim Umweltminister auf. Eher die Verhinderung desselben aus Naturschutzgründen. Lies ist allerdings ein Befürworter der B210n, jener Umgehungsstraße, die Aurich näher an die Autobahn 31 rücken soll und bei Umweltverbänden gar nicht gut ankommt. Lies gibt selbst zu, dass da der ehemalige Wirtschaftsminister in ihm durchkommt. Am Montag war Lies bei einem Treffen der Mitglieder des Fördervereins der Trasse. Für sie hatte er gute Nachrichten mitgebracht. Marion Luppen war dabei.

Seit einer Woche gibt es kein 9-Euro-Ticket mehr. Für Bus und Bahn gelten wieder die alten Preise, und jede Nachverkehrsinsel hat wieder ihre eigenen Fahrscheine. Damit ist auch das Mobilitätsexperiment von Melanie Röben aus Warsingsfehn zu Ende. Sie hatte die drei Monate mit 9-Euro-Ticket zum Anlass genommen, ihr Auto zu verbannen. Stattdessen wollte sie Bus, Bahn und Rad fahren. Im Gespräch mit Gordon Päschel zog sie Bilanz. Die fällt grundsätzlich positiv aus. Vor allem, weil ihr und ihrer Familie bewusst wurde, dass es auch im Alltag und auch in Ostfriesland Alternativen zum Auto gibt. Lesen Sie hier das komplette Fazit.

Der Sommer dürfte in diesen Tagen langsam zu Ende gehen. Er war auch in Ostfriesland recht knackig. Die Klimakrise wird dafür sorgen, dass wir künftig immer öfter viele Tage mit hohen Temperaturen bekommen werden. Weil es sich bei Hitze schlecht lernen lässt, sind Schulen in besonderer Weise aufgerufen, zu reagieren. In vielen wärmeren Ländern sind die Sommerferien länger. Tobias Rümmele hat sich bei Schulen in Ostfriesland erkundigt, ob das eine Lösung wäre, und er hat auch gefragt, was sonst gegen die Hitze in den Klassenräumen getan wird.

Ich stamme aus Großefehn, da hat man eine besondere Beziehung zu Mühlen. Nicht umsonst trägt Großefehn den Beinamen „Mühlengemeinde“. Fünf Stück gibt es bis heute. Eine war und ist immer noch etwas Besonderes: die Mühle in Spetzerfehn. Denn in ihr steckt noch das echte Mühlenleben. Bis heute mahlt Heye Steenblock dort kommerziell und so oft es geht mit Wind. Nur ganz wenige weitere Müller in ganz Deutschland arbeiten noch so. Und es hat Folgen für die Mühle. Der Verschleiß an dem alten Bauwerk ist viel höher als bei der Nutzung eines Elektromotors. Warum Steenblock diesen „wirtschaftlichen Wahnsinn“ gerne in Kauf nimmt und warum der Eritreer Kidanemariam Terweldebrahn viel mit dem Erfolg zu tun hat, hat der Müller Ole Cordsen erzählt.

Der Untergang des Abendlandes ist schon oft beschworen worden. Aber ich bin sicher: Näher dran als jetzt waren wir noch nie. Es gibt nicht mehr in allen ostfriesischen Supermärkten Coca-Cola zu kaufen. Ja, Sie haben richtig gehört. Es gibt sie nicht mehr! Der amerikanische Brausen-Multi liefert seit dem 1. September nicht mehr an die Edeka-Lager. In Edeka-Supermärkten mag es Restbestände geben, aber die sind vermutlich schnell verbraucht. Das E-Center in Aurich ist schon leergelaufen. Daniel Noglik hat die Hintergründe recherchiert, und ist dabei darauf gestoßen, dass neben Edeka durchaus weitere Märkte betroffen sind.

Was heute wichtig wird

  • Warum gehört Borkum eigentlich nicht zu Emden, obwohl das nicht nur geografisch gesehen Sinn machen würde? Dorothee Hoppe hat sich auf Spurensuche begeben.
  • Wie viele Ukrainer sind mittlerweile im Landkreis Leer angekommen und wie werden sie betreut? Über die Situation wurde im Ausschuss für Arbeit, Soziales und Gesundheit berichtet. Dabei ging es auch darum, ob die Geflüchteten in Arbeit vermittelt werden können. Karin Lüppen war dabei.
  • Im Oktober findet die Woche der Gesundheit auch in Emden statt. Gordon Päschel und Denise Cordes haben sich mit dem Programm beschäftigt und sind der Frage nachgegangen, welche Rolle die seelische Gesundheit aktuell spielt.
  • Bei der Digitalisierung werden Seniorinnen und Senioren oftmals nicht ausreichend mitgenommen. Doch Corona brachte vielerorts Fortschritte und manche Senioren helfen sich kurzerhand selbst, hat Tobias Rümmele erfahren.
  • Imke Oltmanns ist überzeugt: Nordsee schlägt Ostsee. In der Nordsee stehen schon jetzt deutlich mehr Windparks als in der Ostsee. Und die sportlichen Ausbauziele richten sich auch fast ganz auf die Nordsee aus. Warum ist das so?
  • Heute beginnt eine neue Serie in der OZ. Nicole Böning widmet sich dem „Leven van de See“. Sie traf die Küstenschützer von Borkum.
  • Auf rund zwei Kilometer Länge wird der Ostfriesland-Wanderweg in Großefehn saniert. Oliver Bär berichtet und fragt, warum wird nicht der umweltfreundliche Bodenbelag verwendet, der seit gut einem Jahr in Holtrop getestet wird.
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