Was Sie heute wissen müssen Keine Energiepolizei | Kein Kreisbrandmeister | Keine Logik

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 14.09.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Strom und Gas kosten ein Vermögen. Die Preise werden nicht nur uns Privatleute, sondern auch die Kommunen hart treffen. Die Stadt Norden hat jetzt vorgestellt, mit welchen Einsparungen sie Verbrauch und Kosten wenigstens halbwegs im Griff behalten will. Drehen will die Stadt am Licht. Die Straßenbeleuchtung soll nachts nicht brennen. Allerdings ist das nicht so einfach. Wichtige Kreuzungen zum Beispiel müssen beleuchtet sein. Aber es soll nicht nur großflächig dunkel werden, sondern auch kalt. Vor allem für Sportler. Rebecca Kresse hat alle Details aufgeschrieben.

Nicht nur die Kommunen, sondern auch Betriebe müssen den Energieverbrauch mit Macht drücken. Die Temperatur in Büros oder Hallen kann gesenkt werden (wenn auch nicht unbegrenzt), normale Leuchten können durch LEDs ersetzt werden und so weiter. Oliver Bär hat bei Betrieben in der Region nachgefragt, was sie tun. Und er hat ein paar ganz konkrete Tipps für Arbeitnehmer. Denn sie können beim Sparen mit kleinen Handgriffen kräftig mithelfen.

Bereits seit zwei Wochen dürfen Werbeschilder von Betrieben von 22 Uhr bis 16 Uhr nicht mehr leuchten. Wer des Nachts unterwegs ist sieht allerdings, dass nicht jedes Geschäft sich auch daran hält. Die ostfriesischen Kreise und die Stadt Emden haben das bisher nicht geahndet. Sie warteten auf eine Ansage aus Hannover. Uns liegt jetzt eine Stellungnahme des niedersächsischen Umweltministeriums vor. Und die sagt: Geprüft wird so schnell gar nichts. Es soll keine Energiepolizei geben. Daniel Noglik hat im Ministerium gefragt, wie erfolgversprechend das ist. Er hat aber auch mit Unternehmen gesprochen, warum sie ihre Lichter nicht abschalten. Ob man es glaubt oder nicht: Das ist oft gar nicht so einfach.

Bei der Feuerwehr im Landkreis Leer gibt es gerade Ärger. Es geht um die Wiederwahl oder besser um die abgelehnte Wiederwahl von Kreisbrandmeister Johann Waten. Der bekam in der vergangenen Woche die Stimmen von 45 der anwesenden 65 Vertreter von Kreisfeuerwehr und Gemeinde- sowie Ortsbrandmeister. 18 stimmten gegen Waten. Das waren ihm zu viele. Er nahm die Wahl nicht an. Das kann man natürlich so machen. Über soziale Netzwerke stichelte Waten dann aber, er wüsste, woher die Nein-Stimmen kommen. Das missfiel wiederum vielen Feuerwehrleuten. Karin Lüppen hat die Hintergründe.

Wie sehr soziale Netzwerke unsere Kommunikation verändert haben, können wir jeden Tag bei Facebook und Twitter bewundern. Für das, was dort geschrieben wird, wäre man vor zehn Jahren noch sozial geächtet worden. Heute ist das weitgehend normal. Ganz habe ich die leise Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Menschen anders sind, wenn sie sich persönlich treffen. Aber die Zweifel wachsen. Mein Kollege Ole Cordsen hat eine Ostfriesin (wir nennen Sie Melina M.) getroffen, die die Dating-App Tinder genutzt hat – auch eine Art von sozialem Netzwerk. Ihre Ehe war zu Bruch gegangen und sie wollte einen Mann kennenlernen. Sie hat Ole erzählt, was sie dort erlebt hat. Nicht nur beim Chatten in der App, sondern auch bei realen Treffen. Fassen wir es so zusammen: Als Mann kann ich mich für diese Geschlechtsgenossen nur schämen.

Vor 50 Jahren brauchte es in Ostfriesland neue Landkarten. Die Gebietsreform verschob Grenzen, ordnete Gemeinden neu und sorgte für einige Befindlichkeiten – und Kuriositäten: Aurich-Oldendorf gehört nicht zu Aurich. Ditzumerverlaat auch nicht zu Ditzum. Nur eines von zwei Auricher Wiesmooren gehört auch zu Wiesmoor (das zweite). Auch im Landkreis Leer gibt es erstaunliche Konstruktionen. Wie kommt Bingum nach Leer? Marion Luppen hat im jüngsten Teil unserer Serie zur Gebietsreform Antworten auf die vielen Fragen.

Was heute wichtig wird

  • Die elektronische Gesundheitskarte kann mehr als viele annehmen. Claus Hock hat nachgefragt, wie oft die „versteckten“ Funktionen bei Patienten genutzt werden – und erklärt, was das kleine Stück Plastik genau kann.
  • Das Krankenhaus Rheiderland soll erweitert werden. Wann es losgeht und wie die neuen Baupläne aussehen, stellt Vera Vogt zusammen.
  • Im Petkumer Hafen liegt ein versunkenes Schiff, das nur bei Ebbe sichtbar ist. Was hat es damit auf sich und warum wird es nicht geborgen? Gordon Päschel geht der Sache auf den Grund.
  • Ein 21-Jähriger hat im vergangenen Jahr mehrere Monate lang Aurich unsicher gemacht: Er hat gestohlen, Frauen belästigt, gedealt und das alles mit erheblicher Öffentlichkeitswirkung. Nun steht der Mann vor Gericht. Lars Löschen berichtet.
  • Immer 1000 Euro für eine Waschmaschinenreparatur bezahlen, nur weil der Monteur mit einem Teil für 50 Cent nach Juist kommen muss? Das gefiel Jörg Chr. Schmidt überhaupt nicht. Er gründete kurzerhand eine eigene Reederei und hat große Pläne. Nicole Böning stellt ihn vor.
  • Im kleinen Krummhörner Ort Jennelt gründet sich eine Bürgerinitiative zum Erhalt der Grundschule. Die Initiatoren sehen den Schulstandort aus verschiedenen Gründen bedroht. Claus Hock war bei der Gründungsversammlung dabei.
  • Die Stiftung Denkmalschutz hat eine neue ehrenamtliche Denkmalschützerin für den Landkreis Leer ernannt. Die Uplengenerin ist begeisterte Hobby-Historikerin. Tobias Rümmele hat mit ihr gesprochen.
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