Was Sie heute wissen müssen Eine Geburt auf dem Parkplatz | Ein Profikicker und der Puff | Mehr Anträge auf Wohngeld

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 22.09.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Eine kurze Pause vom Arbeitsalltag, das gab es gestern Mittag bei der OZ in Logabirum. In einer Feierstunde an der frischen Luft dankten unser Geschäftsführer Robert Dunkmann und Lydia Erfkamp als Vertreterin des Betriebsrates den Jubilaren der vergangenen Monate für ihr Engagement und ihre Treue zum Haus. Ich konnte leider nicht dabei sein. Doch Kollegen berichteten mir, es sei schön gewesen, mal wieder gesellig beisammen zu sein und diese Momente im Sonnenschein miteinander zu teilen. Die Sorgen über das, was die Zukunft uns bringen wird, rückten für ein Stündchen in den Hintergrund. Im Fokus stand das, was uns in dieser schweren Zeit sicherlich allen ein wenig helfen kann: der Zusammenhalt - ob in der Firma, der Familie oder im Freundeskreis. Denn schlechte Nachrichten brachte auch der gestrige Tag wieder zuhauf.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Teilmobilisierung der Streitkräfte angekündigt. Mit Wucht knallt jetzt die Realität der „Spezialoperation“ in der Ukraine in den Alltag vieler Russen, die jetzt vor dem Gemetzel in ihrem Nachbarland nicht mehr die Augen verschließen können. Lesen Sie hier, „wie Putin die Russen in den Krieg zwingt“. Von einer „brisanten Eskalationsstufe“ spricht unser Kommentator Michael Clasen - und er wirft die Frage auf, ob deutsche Leopard-2-Panzer die richtige Antwort darauf sind. Putins neueste Drohungen sorgten jedenfalls prompt für ein Ende der Entspannung am Energiemarkt.

Die massiv steigenden Kosten im Alltag bereiten vielen Menschen schlaflose Nächte. Einigen von ihnen könnte das Wohngeld vielleicht etwas Luft verschaffen. Die Behörden in Ostfriesland verzeichnen bereits zusätzliche Anträge auf staatliche Unterstützung, wie mein Kollege Martin Alberts in Erfahrung gebracht hat. Die Ämter rechnen mit einem weiteren Anstieg, wenn die Regierung die Wohngeldreform auf den Weg gebracht hat. Wer kann jetzt schon mit einem Zuschuss rechnen, wo müssen Anträge gestellt werden, welche Unterlagen werden benötigt? Fragen wie diese beantwortet Martin hier. Wer schon vorab prüfen möchte, ob ein Antrag für ihn überhaupt in Frage kommt, kann Wohngeldrechner im Internet nutzen. Finanztip hat dazu Empfehlungen zusammengestellt.

Der gewaltsame Tod einer 20 Jahre alten Frau in einer Wohnung an der Popenser Straße in Aurich bewegt viele Menschen in der Region. Rund 70 gingen gestern zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz der Stadt. Der Kurdische Frauenrat Zelal hatte dazu aufgerufen. Die Organisatorinnen wollten auf die Gewalt aufmerksam machen, der insbesondere kurdische Frauen ausgesetzt sind. Auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aurich war gekommen. „Diese Tat erschüttert alle“, so Birgit Ehring-Timm. Man dürfe das Thema nicht an Einzelfällen festmachen. Ein solcher Fall sei nur die Spitze des Eisbergs. „Man weiß gar nicht, was man sagen soll. Wir können das alles nicht begreifen“, sagte Demo-Organisatorin Sultana Alim. Sonst sei alles immer so weit weg. Jetzt sei es direkt in der Nachbarschaft geschehen. Marion Luppen und Lars Löschen berichten von der Kundgebung. Das Viertel rund um die Popenser Straße hat in Aurich den Ruf eines sozialen Brennpunkts. Ist es also kein Zufall, dass ausgerechnet dort jetzt wieder eine Frau mit Migrationshintergrund von ihrem Lebensgefährten getötet wurde? Erst 2017 war dort eine 26-jährige Afghanin von ihrem Ex-Partner vor den Augen ihrer Kinder erwürgt worden. Marion Luppen geht der Frage nach.

Daniel Noglik wühlt derweil weiter in den Verstrickungen der Wiesmoor-Connection. Und es ist immer wieder erstaunlich, was er da ans Tageslicht bringt. Dass Amateurfußballer als Geschäftsführer und Gesellschafter in dem dubiosen Firmengeflecht um Christian Rademacher-Jelten auftauchen, wissen wir ja bereits. Unter anderem waren sie zumindest auf dem Papier verantwortlich für die Joy Company, die Dachfirma für ein Bremer Hells-Angels-Bordell. Die Kicker aus Ostfriesland haben sich laut Handelsregister von ihren geschäftlichen Aktivitäten in dem Firmengeflecht verabschiedet. Dafür mischt jetzt ein anderer Akteur in der Geschichte mit, der aufhorchen lässt. Ein junger Fußballprofi soll die Joy Company übernommen haben, so Daniels Recherche. Wie der Kontakt des 24-Jährigen zu Rademacher-Jelten zustande kam und wie der Fußballer reagiert, erfahren Sie hier.

Es gibt aber nicht nur Krieg, Gewalt und Kriminalität in diesen Zeiten. Es gibt auch Geschichten, die gehen gut aus. So lief bei der Sprengung einer Mine aus dem Zweiten Weltkrieg nahe der Ledabrücke in Leer gestern alles glatt. Hier sehen Sie das Video meines Kollegen Robert Mohr von Ostfriesen.tv. Wie mein Kollege Michael Kierstein berichtet, ist mit weiteren explosiven Funden vor Ort durchaus zu rechnen.

Die meisten Babys in Ostfriesland kommen in einem Krankenhaus zur Welt. „Es gibt aber auch Fälle, da haben es die jungen Erdenbürger eilig“, schreibt mein Kollege Oliver Bär. Er hat mit Anke Decker aus Wiesmoor gesprochen, deren Tochter kürzlich auf einem Parkplatz das Licht der Welt erblickte. Lesen Sie hier, wie die junge Mutter die dramatischen Minuten erlebte. Eine Geschichte mit Happy-End.

Was heute wichtig wird:

  • Eine Kindheitserinnerung, die viele teilen, ist die muckelig warme Stube von Oma und Opa. Vera Vogt fragt bei Pflegediensten und Heimen nach: Brauchen Senioren es besonders warm - und werden sie es in diesem Winter auch warm haben?
  • Ist eine Reihe von Diebstählen aus Autos im Wittmunder Stadtgebiet aufgeklärt? Die Polizei ermittelt, nachdem eine private Überwachungskamera den entscheidenden Hinweis lieferte. Susanne Ullrich berichtet.
  • Bis zum 15. September konnten die Auricher abstimmen, wie der Verkehr am Grünen Weg künftig geregelt werden soll. Die Straße wird zum Ärgernis der Anwohner als Schleichweg genutzt. Wie die Auricher entschieden haben, weiß Marion Luppen.
  • Ein vierjähriger Junge aus Hesel hat eine soziale Störung und Anspruch auf einen speziellen Integrationsplatz in seiner Kita. Doch der bewilligte Platz wurde plötzlich ersatzlos gestrichen. Tobias Rümmele erklärt die Hintergründe.
  • An der Grundschule Cirksena in Emden mussten die Dritt- und Viertklässler zu Hause bleiben. Es gab krankheitsbedingt keine Lehrer. Die Ankündigung erreichte die Eltern am Sonntagnachmittag per E-Mail. Offenbar läuft nicht nur deswegen im Ganztagsbetrieb der Schule gerade einiges schief. Gordon Päschel ist den Ursachen auf den Grund gegangen.
  • In Warsingsfehn soll ein Calisthenics-Park mit Spielgeräten für Erwachsene errichtet werden. Während der Bürgermeister ganz begeistert davon ist, ärgern sich die Grünen, dass die vom Rat beschlossenen Jugendplätze gleichzeitig „Aktenstaub ansetzen“. Karin Lüppen hat sich beide Seiten angehört.

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