Was Sie heute wissen müssen Weggesprengt | Weggespart | Wegdiskutiert

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 05.10.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Die Sparkasse Leer-Wittmund hat in der vergangenen Woche Schlagzeilen gemacht. Sie schließt Filialen, um Energie zu sparen. Das sorgte bei vielen Ostfriesen für Unmut. In den sozialen Netzwerken stapelten sich die Kommentare zu dem Thema. Befristet sollen die Schließungen sein, hieß es aus der Sparkassen-Zentrale. Einige Standorte stehen aber offenbar komplett auf der Kippe. Der Grund sind Sicherheitsbedenken.

Seit Jahren werden immer wieder Geldautomaten in Nordwestdeutschland gesprengt. Weil niederländische Banden dahinterstecken, traf es oft Bankfilialen in der Nähe der Grenze. Die Sparkassen-Filiale in Stapelmoor soll deshalb in wenigen Tagen geschlossen werden. Das Risiko ist dem Geldinstitut zu groß. Vera Vogt hat nachgefragt, warum es Stapelmoor trifft, wie das Landeskriminalamt das Risiko einschätzt und welche Filialen noch geschlossen werden könnten. Die Polizei will jetzt gezielter gegen die Automatenknacker vorgehen. Wie, schreibt Lars Laue. Er kommentiert auch.

Die Menschen ändern sich erst, wenn es ihnen ans Portemonnaie geht. Diesen Satz hat mein Opa immer gesagt und ich habe ihn über die Jahre immer wieder aus den Mündern verschiedener Ostfriesen gehört. Und es stimmt ja auch. Jahrelang hat niemand genau darauf geachtet, wann im Herbst die Heizung angeht, wie die Steilheit der Kennlinie ist, ob ein hydraulischer Abgleich gemacht wurde und so weiter. Heute drehen sich ständig Gespräche um genau diese Themen. Es wird halt teuer. Aber warum ist das so? Es wäre ja sinnvoll, darauf zu achten, dass man nicht mehr Energie verbraucht als unbedingt nötig. Daniel Noglik hat einen Psychiater gefragt, warum der Mensch tickt, wie er tickt.

In Europa ist Krieg. Von Berlin aus ist es nur eine Tagesreise bis an die polnisch-ukrainische Grenze. Dann ist das Schlachtfeld nicht mehr fern. Abgesehen von der Inflation und den hohen Energiekosten sind die allermeisten von uns aber nicht wirklich persönlich von den Kämpfen in der Ukraine betroffen. Für Liliia Rodyenko aus Ostrhauderfehn ist das ganz anders. Seit zwei Jahren lebt sie mit ihrer Mutter in Ostfriesland. Sie besucht die BBS in Leer und will dort ihr Abitur machen. Ihr Vater blieb in der Ukraine und meldete sich zum Militär. Er überlebte den russischen Überfall nicht. Er fiel in der Hölle von Butscha. Tobias Rümmele hat mit Liliia Rodyenko gesprochen.

Fast jede Stadt, jede Gemeinde startet irgendwann ein Projekt für mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Egal wie die Projekte im Detail aussehen, verbindet sie meistens eines: Sie scheitern. Ob Jugendparlamente, -beiräte oder wie auch immer man es nennen will. Wirklich funktioniert fast nichts. Dabei gibt es viele gute Gründe, Jugendliche einzubinden, ihre Meinung zu hören, kurz, sie ernst zu nehmen. Katja Mielcarek hat sich mit dem Thema beschäftig. Sie guckt speziell auf die Stadt Leer. Aber die Gründe, warum dort nichts geht, lassen sich auf die meisten anderen Kommunen übertragen.

Am kommenden Sonntag ist Landtagswahl. In den vergangenen Tagen haben wir schon einen Großteil der ostfriesischen Kandidaten vorgestellt, die ins Parlament in Hannover einziehen möchten. Wie die Chancen der Kandidaten sind, hatten wir gestern thematisiert. Karin Lüppen widmet sich in ihrem Artikel heute nicht den aktuellen Kandidaten, sondern ihren Vorgängern. In den vergangenen Jahrzehnten saßen einige Originale für die ostfriesischen Wahlkreise im Landtag: Hinrich Swieter, Helmut Collmann oder Hermann Dinkla seien hier nur genannt. Karin blickt zurück auf die echten Typen der Landespolitik. Aber Vorsicht: Einige Bilder riechen heftig nach Testosteron.

Was heute wichtig wird

  • Weil sie entweder Nacktbilder von ihm gekauft oder ihm solche geschickt haben, hat ein Leeraner große Geldsummen von seinen Opfern erpresst. Der Prozess beginnt in der kommenden Woche vor dem Auricher Landgericht. Katja Mielcarek berichtet.
  • In Emden tagte am Dienstag der Ratsausschuss Gebäudemanagement. Dabei ging es auch um das Thema Fotovoltaik. Gordon Päschel berichtet.
  • In Moormerland wird derzeit leidenschaftlich über einen Wohnmobilstellplatz gestritten. Nun beschäftigte sich ein Ausschuss des Gemeinderates mit dem Thema. Tobias Rümmele berichtet über die Debatte.
  • Manfred Temme hat Norderney geprägt. Wenn man auf die Insel kommt und rechts abbiegt, landet man bei seinem Lebenswerk: ein Vogel-Paradies, das von den Einheimischen Temme-Teiche genannt wird. Die Frage ist, warum das kleine Paradies am Meer nicht schon längst seinen Namen trägt. Nicole Böning berichtet.
  • Der Torfabbau, die Umgestaltung der Landschaft und eine Wiedervernässung beschäftigt die Marcardsmoorer. Mit Blick auf eine künftige Entwicklung des Gebietes südlich der Zweiten Reihe hat ein Runder Tisch Vorschläge erarbeitet. Oliver Bär sieht sich das Konzept an.
  • Die Steuereinnahmen in der Gemeinde Krummhörn bleiben hinter den Erwartungen zurück. Claus Hock fasst die Situation zusammen.
  • Eine Hebamme, die in Nigeria gelernt hat, muss hier große Teile ihrer Ausbildung nachholen. Trotzdem ist sie glücklich über ihren Job. Michael Kierstein hat mit ihr gesprochen.
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