Was Sie heute wissen müssen Protokoll der Unglücksnacht | Stunk in Dunum | Idylle in Hinte

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 01.08.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Großes Nachrichtenthema in der Region ist weiterhin die brennende „Fremantle Highway“. Das riskante Abschleppmanöver ist gelungen, der Frachter erreichte gestern seinen neuen Liegeplatz vor Schiermonnikoog und Ameland - und ist damit noch einmal ein gutes Stück näher an Borkum herangerückt. Mein Kollege Florian Ferber lebt auf der Insel und hat Reaktionen eingeholt. Bürgermeister Jürgen Akkermann hat die Entwicklungen im Blick. Er hofft, dass das Schiff möglichst schnell in einen Hafen geschleppt wird: „Dort kann man die Risiken, glaube ich, am besten beherrschen. Ich gehe davon aus, dass die Behörden das auch nur durchführen, wenn es sicher ist.“

Aber in welchen Hafen wird man die „Fremantle Highway“ bringen? Über diese Frage gibt es einige Spekulationen. Eemshaven und Rotterdam wurden als mögliche Anlaufstationen auf niederländischer Seite genannt. Cuxhaven, Bremerhaven und auch Emden wären mögliche Ziele in Deutschland. Meine Kollegin Hannah Weiden hatte schon am Sonntag erste Reaktionen aus Emden eingeholt (hier nachzulesen), Mona Hanssen legte gestern mit einem Artikel nach. Der Hafenbetreiber N-Ports, der auch für Emden zuständig ist, hielt sich weiterhin bedeckt: Man sei bislang nicht angesprochen worden, so Pressesprecherin Dörte Schmitz. Und weiter: „Wenn die konkrete Anfrage da ist, überlegen wir, was zu tun ist.“ Grundsätzlich sind die Voraussetzungen in Emden durchaus gegeben, den 200 Meter langen Autofrachter aufzunehmen, wie Mona berichtet. Hier erfahren Sie mehr.

Was passierte in der Unglücksnacht an Bord der „Fremantle Highway“, in der das Feuer auf dem Frachter ausbrach und später ein Mensch ums Leben kam? Die Redaktion des „Leeuwarder Courant“ hat das Geschehen aufgearbeitet - auf Basis des inzwischen veröffentlichten Funkverkehrs, anhand von Augenzeugenberichten und den Mitteilungen der Küstenwache. Es zeichnet die fürchterlichen Szenen dieser Nacht nach: Wie ein Besatzungsmitglied im Maschinenraum von den anderen abgeschnitten wird und es keine andere Chance gibt, dem Feuer zu entkommen, als sich aus zehn bis 15 Metern Höhe in die Fluten der Nordsee zu stürzen. Wie auf dem Festland Hubschrauber starten, um die weiteren Menschen von Bord zu holen. Wie dem Kapitän des Frachters klar wird, dass die Helikopter zu lange unterwegs sein werden. Wie weitere Besatzungsmitglieder aus noch größerer Höhe von Bord springen. Wie die Rettungskräfte unter dramatischen Umständen um das Leben eines Crewmitgliedes kämpfen. Es ist ein Protokoll des Schreckens. Martin Alberts berichtet.

Die meisten der verletzten Besatzungsmitglieder konnten nach Angaben der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha (K Line) das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen. Das verstorbene Besatzungsmitglied soll demnach durch den Rauch gestorben sein, der bei dem Brand freigesetzt wurde. Martin Alberts berichtet auch hier.

Nicht so einfach, von diesem schweren Stoff auf andere Themen zu wechseln. Ich versuche es mal mit einer Geschichte von Karin Lüppen. Sie stellt uns eine grüne Oase in Hinte vor, den Garten von Isabell Kleinert. Hier können Sie eintauchen in das Idyll und beim Betrachten der Bilder unseres Fotografen Klaus Ortgies ein paar Momente entspannen. Karin sucht übrigens weitere Gartenfreunde, die bei ihrer Serie „Mein Garten und ich“ mitmachen wollen. Nähere Infos gibt es in ihrem Text.

Mein Kollege Ingo Poppen, selbst großer Fußball-Fan, lenkte meine Aufmerksamkeit auf ein anderes Grün - auf das der ostfriesischen Fußballplätze. Kickers Emden, favorisierter Verein des Kollegen, konnte kurz vor Saisonstart eine wichtige Lücke im Kader schließen. Nach langen Verhandlungen konnte Torhüter Moritz Onken vom VfB Oldenburg verpflichtet werden. Hier gibt es weitere Infos zu der Personalie, aufgeschrieben von Niklas Homes. Über weitere Entwicklungen auf dem Transfermarkt der Region können Sie sich hier auf dem Laufenden halten - im Ticker der Sportredaktion.

Gar nicht mehr grün sind sich die Mitglieder einer Bürgerinitiative in Dunum und der Wasserverband OOWV. Der Ort soll an die Kläranlage in Esens angeschlossen werden. Das hat der Landkreis Wittmund so entschieden und das hört sich erstmal auch gut an. Die betroffenen Dunumer aber sind auf der Zinne. Sie wollen das Bauvorhaben stoppen, ihnen sind die hauseigenen Kläranlagen genug. Und es geht natürlich auch ums Geld: Den zwangsweisen Anschluss an das neue Abwassersystem können sich viele von ihnen schlichtweg nicht leisten. Doch jetzt ist der OOWV dabei, Fakten zu schaffen: Die Bauarbeiten laufen. Imke Oltmanns schildert den Fall und welche Hoffnung den Bürgern nun bleibt.

Was heute wichtig wird:

  • Zwei Jahre Suche nach einer Wohnung in der Innenstadt? Das ist in Aurich nichts Ungewöhnliches. In der Vergangenheit wurde viel gebaut, doch die meisten Wohnungen sind für den Durchschnittsverdiener offenbar nicht bezahlbar. Gabriele Boschbach berichtet.
  • Der neue Einkaufsführer für die Stadt Emden zeigt auch eine Übersicht der Hotels. Mona Hanssen stellt diese und interessante Zahlen vor. Außerdem wirft sie einen Blick auf die aktuelle Auslastung: Wie viele Gäste sind Urlauber, wie viele Monteure?
  • Im Februar 2021 ist der Lidl-Markt an der Raiffeisenstraße in Aurich abgebrannt. Damals kündigte der Discounter an, „zeitnah“ Ersatz zu schaffen. Was ist daraus geworden? Marion Luppen hakt nach.
  • Heute steht in Leer ein Mann vor Gericht, der aus enem Fenster heraus Drogen verkauft haben soll - an 20 bis 30 Kunden am Tag. Katja Mielcarek verfolgt den Prozess.
  • Nach den Sommerferien soll der neue Hubboden eingebaut werden - dafür wird das Schwimmbad in Hesel mal wieder geschlossen. Bis Juni 2024 sollen die Arbeiten dauern. Ist danach endlich alles gut? Karin Lüppen will´s wissen.
  • Die Urlaubssaison ist im vollen Gange und jede Menge Gäste kommen in die Krummhörn und nach Hinte. Hannah Weiden fasst zusammen, auf welche Veranstaltungen sich Einheimische und Urlauber in den nächsten Wochen freuen können.
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