Was Sie heute wissen müssen Schiffsunglück | Kickers Emden | Pizza-Automaten

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 25.10.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Heute ist der Jahrestag eines der schwersten Schiffsunglücke der jüngeren deutschen Geschichte: Vor 25 Jahren geriet die Holzladung an Bord der „Pallas“ in Brand. Tagelang trieb das Schiff brennend und führerlos über das Meer, bis es vor Amrum strandete. Ein Mensch kam damals ums Leben, fünf Crewmitglieder wurden verletzt. Rund 220 Tonnen Öl liefen aus, 16.000 Vögel verendeten.

Welche Auswirkungen auf die Umwelt das jüngste Schiffsunglück auf der Nordsee haben wird, war gestern noch nicht abzusehen. Es ereignete sich am frühen Dienstagmorgen in der Deutschen Bucht. Gegen 5 Uhr stießen zwei Frachtschiffe zusammen. Der Unglücksort liegt etwa zwölf Seemeilen (22 Kilometer) südwestlich der Insel Helgoland und 17 Seemeilen (31 Kilometer) nordöstlich von Langeoog. Einer der Frachter, die „Verity“, ist binnen einer halben Stunde gesunken. Eine dramatische Suche nach der Besatzung begann. Ein Seemann wurde tot geborgen. Zwei weitere Crewmitglieder konnten gerettet werden. Weitere vier Schiffbrüchige wurden vermisst. Die 22 Personen an Bord des zweiten Frachters „Pelosy“ dagegen blieben unverletzt.

Bei der Suche nach den Vermissten setzte das federführende Havariekommando auch Taucher ein. Man hatte die vage Hoffnung, möglicherweise im Wrack eingeschlossene Überlebende zu finden. Doch die Suche wurde am frühen Abend wieder eingestellt. „Die Taucher konnten keine Erkenntnisse gewinnen“, wie es hieß. Die Bemühungen der Rettungskräfte sollten in der Nacht weitergehen. Wie viele Schiffe an der Unglücksstelle im Einsatz sind, zeigt ein Blick auf die Karte des maritimen Tracking-Dienstes Vesselfinder, die mein Kollege Daniel Noglik in seinen Artikel eingebettet hat. Am frühen Morgen teilte das Havariekommando dann mit, dass die Suche nach den verschollenen Seeleuten nicht wieder aufgenommen werden soll. Mein Kollege Sven Schiefelbein hat die Lage am Morgen hier für Sie zusammengefasst.

Das auf der Papenburger Meyer-Werft gebaute Kreuzfahrtschiff „Iona“ befand sich zur Unglückszeit in der Nähe der beiden Frachter. Die Crew beteiligte sich an der Suche nach den Besatzungsmitgliedern der „Verity“. Passagiere teilten Fotos davon in sozialen Netzwerken.

Auf unserer Webseite haben wir die Beiträge zur Havarie gebündelt: Hier erhalten Sie einen Überblick. Dieses Dossier wird heute laufend aktualisiert.

Man ist gefangen in einem Hamsterrad, muss immer mehr Arbeit bewältigen, ist getrieben von Terminen und Anforderungen, die von außen an einen herangetragen werden. Die Freude an der Arbeit leidet, für Familie und Freunde bleibt kaum noch Zeit, das eigene Wohlbefinden bleibt auf der Strecke. Eine Entwicklung, die viele Ostfriesen sicherlich kennen. Die Krankenkassen verzeichnen immer mehr Krankschreibungen wegen Burnout und Depressionen. Daniel Kleemann aus Friedeburg wollte es nicht so weit kommen lassen. Er zog die Reißleine und stellte sich entscheidende Fragen: Warum war er eigentlich Landwirt geworden? Und wollte er überhaupt noch Landwirt sein? Ja, er wollte. Aber nicht mehr so. Und er begann, das Hofleben umzukrempeln. Nicole Böning hat mit ihm über seine Entscheidung gesprochen - und darüber, wie er heute anderen Landwirten zum Umdenken anregen möchte.

Kickers Emden will sich professioneller aufstellen. Eine entscheidende Weichenstellung steht an: die Ausgliederung der ersten Herren-Mannschaft in eine GmbH. Diese Forderung von Manager Henning Rießelmann muss erfüllt werden, bevor der Unternehmer seine ehrgeizigen Pläne angehen und den Fußball in Emden auf ein anderes Niveau heben will. Zwingend erforderlich: die Bilanz zum 30. Juni 2023. Daran wird mit Hochdruck gearbeitet. „Die Zeit drängt“, schreibt unser Sportchef Matthias Herzog.

Gute Nachrichten aus Wiesmoor: Beim Unternehmen Traba brummt das Geschäft. Die Zahl der Mitarbeiter ist inzwischen auf gut 180 am Stammsitz gestiegen, am Standort Westerstede arbeiten rund 100 Kräfte. Und es wird weiter investiert: Rund eine Million Euro kostet die neue Logistikhalle, die in Wiesmoor entsteht. Sie soll noch in diesem Jahr genutzt werden können. Davor entsteht die erste Schnellladestation in der Stadt. An der sollen nicht nur E-Fahrzeuge des Unternehmens „tanken“ können. Ole Cordsen berichtet.

Rund um die Uhr eine frische Pizza aus dem Automaten ziehen - das konnte man seit dem Frühjahr an etlichen Orten in der Region. Doch jetzt werden diese Pizza-Automaten nach wenigen Monaten schon wieder abgebaut. „Das geht nun ruckzuck“, so Armin Heyen von der bk World Group. An schlechten Verkaufszahlen liege das nicht. Das Unternehmen strukturiere sein Geschäft um und stelle sich neu auf. Bereits abmontiert ist der Automat, der beim Landgasthaus Gossling in Westoverledingen stand. Betreiber Hans-Josef „Dickie“ Gossling bedauert das. Henrik Zein und Dirk Hellmers berichten.

Doch nicht nur die Pizza-Automaten verschwinden. In Emden soll es drei historische Wohngebäude im Stadtteil Wolthusen treffen. Viele Einwohner kennen diese markanten Gebäude, mit ihren verzierten und teils farbigen Fassaden sind sie ein Hingucker. 18 Wohnungen gibt es in den Häusern an der Ligariusstraße, drei stehen leer. Die Mieter der anderen Wohnungen haben ihre Kündigungen erhalten. Nach ihrem Auszug sollen die Gebäude abgerissen werden, der Eigentümer will sie durch einen Neubau ersetzen. Da liegt Ärger in der Luft. Heiko Müller berichtet.

Was heute wichtig wird:

  • Bei Tiktok gibt es unter Kindern und Jugendlichen Trends und Mutproben, die in der Realität gesundheitliche Folgen haben können – zum Beispiel das Essen von ultra-scharfen Chips. Wie Eltern am besten reagieren, hat Vera Vogt erfragt.
  • Die Stadt Leer hat vorgeschlagen, eine Übernachtungssteuer einzuführen. Hoteliers waren von den Überlegungen nicht begeistert. Wie positioniert sich die Leeraner Politik? Jonas Bothe hat nachgefragt.
  • Seit Anfang Oktober sind die alten Bäume im Emder Stadtgarten mit neuen Lichterketten beleuchtet. Leuchteten sie sonst hauptsächlich zur Weihnachtszeit, sind sie jetzt offenbar jeden Abend angeschaltet. Was steckt dahinter? Mona Hanssen hakt nach.
  • Dass aus dem Seniorenhuus in Greetsiel Ferienwohnungen werden sollen, löste eine Protestwelle aus. Hannah Weiden hat sich noch einmal mit der Arbeitsgruppe zum Erhalt der Einrichtung getroffen und bei Landkreis und Gemeinde nachgefragt, ob es neue Entwicklungen gibt.
  • Lennart Gerstmeier hat sich vor drei Jahren für die Osterstraße in Aurich in einem Interessenbekundungsverfahren als Investor durchgesetzt. Ein Kaufvertrag für die Häuser 26 bis 28 ist immer noch nicht unterschrieben. Warum? Gabriele Boschbach fragt nach.
  • Der Nabu-Gruppe in Wiesmoor ging es wie vielen Vereinen - der Nachwuchs fehlte, die Mitglieder wurden immer älter. Jetzt haben die Naturschützer einen radikalen Wandel hinter sich. Nicole Böning stellt ihn vor.
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