Mein Silvester, dein Silvester Jahreswechsel – Ausgeher oder Stubenhocker?



Bei „Mein Silvester, dein Silvester“ geht es um gegensätzliche Meinungen zum Jahreswechsel. Ausgeher oder Stubenhocker. Karin Lüppen und Vera Vogt sehen es unterschiedlich.
Leer - „Elk sien Möög“ pflegt man in Ostfriesland zu sagen. Und doch scheiden sich an manchen Dingen die Geister. Auch Silvester gestaltet jeder anders. Um die verschiedenen Ansichten ums Jahresende dreht sich die Folge „Mein Silvester, dein Silvester“. Die Reporterinnen Karin Lüppen und Vera Vogt feiern den Jahreswechsel unterschiedlich. Die eine unter Menschen, die andere daheim.
Stubenhocker im Zeichen des Hundes
Ein richtig großer Silvester-Fan war ich noch nie. Wie beim Karneval habe ich das Gefühl, dass bei mir nicht wirklich gute Stimmung aufkommen möchte, wenn sie mir von einem Tag im Kalender nahegelegt wird. Normalerweise sitzen wir mit Freunden zusammen, Ausgehen, schick anziehen – nö. Nicht an einem Tag, an dem man eher das Bernsteinzimmer findet als ein freies Taxi. In diesem Jahr ist es allerdings noch ruhiger als sonst bei uns zu Hause. 2024 ist nach der chinesischen Astrologie eigentlich das Jahr des Drachen, bei uns wird es im Zeichen des Hundes stehen. Da wir nämlich einen zweiten Hund dazubekommen haben, muss Silvester in diesem Jahr pädagogisch wertvoll gestaltet werden. Der Jungspund soll genauso entspannt werden wie unser Großer, wenn es um die Böllerei geht. Der pennt nämlich trotz Geböller immer friedlich weiter. Also gibt es in diesem Jahr nur ein Gläschen Sekt und einen Blick aus dem Fenster. Aber auch das wird sicherlich sehr fein. Das Jahr mit allen Kultsendungen wie Dinner for One oder Ein Herz und eine Seele beginnen – Na, es könnte schlimmer kommen.
Zu Silvester gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder ignorieren oder feiern. Die Zeiten hemmungsloser Besäufnisse sind für mich definitiv vorbei, aber trotzdem verbringe ich den letzten Abend des Jahres gerne in Gesellschaft. Aktuell haben wir einen Tisch für ein festliches Menü gebucht – so wie schon in den letzten beiden Jahren. Vielleicht kommen wir mit netten Leuten am Nebentisch ins Gespräch. Wenn nicht, genießen wir einfach das gute Essen. Silvester und Neujahr sind gute Gelegenheiten für einen Kurzurlaub. Wir haben schon bei zwölf Grad im Londoner Nieselregen gestanden und das Feuerwerk am Millenium-Riesenrad betrachtet. In Prag gab es ein Mitternachtsfeuerwerk und am 1. Januar gleich noch eines, weil es der Nationalfeiertag der Tschechen ist. Junge Schweden im Pub am Hackeschen Markt haben erklärt, wie man das „Skål!“ des Admiral von Schneider richtig ausspricht. Mir sind viele Silvesternächte im Gedächtnis, mit Freunden aus der Schulzeit ebenso wie mit den Geschwistern. Bei manchen bin ich froh, dass die Erinnerung an den Morgen danach verblasst ist. Aber hätte ich nur zu Hause Kartoffelsalat mit Würstchen verspeist und dann vor der Glotze gesessen, würde ich mich wohl an keinen Jahreswechsel wirklich erinnern. Karin LüppenProst Neujahr – am liebsten in Gesellschaftvon Karin Lüppen
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