Vogelzug erleben Zugvogeltage im Wattenmeer bieten über 350 Veranstaltungen

| | 04.10.2025 12:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Im Herbst sammeln sich Sturmmöwen auf Rastplätzen im Wattenmeer, besonders an Stränden und Salzwiesen im Osten der Inseln sowie in der Leybucht und im Jadebusen. Foto: Frank Winkelmann/NLPV
Im Herbst sammeln sich Sturmmöwen auf Rastplätzen im Wattenmeer, besonders an Stränden und Salzwiesen im Osten der Inseln sowie in der Leybucht und im Jadebusen. Foto: Frank Winkelmann/NLPV
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Im Oktober machen Millionen Zugvögel Station im Wattenmeer. Die Zugvogeltage vom 11. bis 19. Oktober zeigen, warum der Schutz dieser Rastplätze für Mensch und Natur wichtig ist.

Ostfriesland - Es wird wieder lebhaft am Himmel über Ostfriesland: Millionen von Zugvögeln sind auf dem Weg von ihren Brutgebieten im hohen Norden in ihre Überwinterungsgebiete im tiefen Süden. Und alle nutzen das Wattenmeer zur Pause, um Reserven für den anstrengenden Weiterflug anzufressen. Warum es so wichtig ist, das Wattenmeer als Drehscheibe des Vogelzugs zu schützen, das macht die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer in Wilhelmshaven zum 17. Mal mit den Zugvogeltagen deutlich.

Bei den Zugvogeltagen gibt es in ganz Ostfriesland Programm rund um den Vogelzug. Foto: Wolfgang Strecker/NLPV
Bei den Zugvogeltagen gibt es in ganz Ostfriesland Programm rund um den Vogelzug. Foto: Wolfgang Strecker/NLPV

Zugvogeltage bieten buntes Programm für alle

Die 17. Zugvogeltage finden vom 11. bis 19. Oktober 2025 statt. An diesen neun Tagen gibt es in der gesamten niedersächsischen Wattenmeer-Region vom Dollart bis zur Elbe, von Borkum bis nach Wangerooge mehr als 350 Veranstaltungen zum Thema Vogelzug. Und so groß wie der Nationalpark, so bunt ist auch die Palette der Angebote: Sie reichen von Spiel und Spaß bis zum Vortrag, von Exkursionen zu Fuß, per Zug oder per Schiff bis zum kulinarischen Erlebnis, zu Konzerten und Lesungen. Dabei gibt es Veranstaltungen speziell für Erwachsene, auf Kinder zugeschnittene Angebote und viele Möglichkeiten für die ganze Familie.

Gedruckte Broschüren mit dem vollständigen Programm gibt es für jede Zugvogel-Region - die Inseln von Borkum bis Wangerooge sowie am Festland Ostfriesland, Jadebusen, Cuxhaven & Wurster Nordseeküste - in den Nationalparkhäusern und Einrichtungen. Eine vollständige Veranstaltungsliste ist auf www.zugvogeltage.de zu finden, dort stehen auch die Programmhefte im PDF-Format zum Download bereit.

Die Sturmmöwe ist eine vergleichsweise unauffällige Möwenart, die häufig mit der größeren Silbermöwe verwechselt wird. Foto: Erhard Nerger/NLPV
Die Sturmmöwe ist eine vergleichsweise unauffällige Möwenart, die häufig mit der größeren Silbermöwe verwechselt wird. Foto: Erhard Nerger/NLPV

Sturmmöwe steht im Zentrum der Zugvogeltage

Titelfoto der Zugvogeltage ist 2025 die Sturmmöwe (Larus canus). Das ist eine vergleichsweise unauffällige Möwenart, die häufig mit der größeren Silbermöwe verwechselt wird. Mit einer Flügelspannweite von 100 bis 130 Zentimetern ist sie jedoch die kleinste Art innerhalb der Gattung Larus. Es lohnt sich daher immer, einen genauen Blick auf einen Trupp Möwen zu werfen, um vielleicht die ein oder andere Sturmmöwe zu entdecken, so die Vogelexperten der Nationalparkverwaltung.

Im Herbst sammeln sich Sturmmöwen auf Rastplätzen im Wattenmeer, besonders an Stränden und Salzwiesen im Osten der Inseln sowie in der Leybucht und im Jadebusen. Die meisten der durchziehenden Sturmmöwen stammen aus Skandinavien. Im diesjährigen Partnerland Finnland ist die Sturmmöwe weit verbreitet.

Vogelspuren im Sandwatt. Foto: Richard Czeck/NLPV
Vogelspuren im Sandwatt. Foto: Richard Czeck/NLPV

Finnland als Partnerland im Fokus

Jedes Jahr wird ein Land oder eine Region entlang des Ostatlantischen Vogelzugwegs als Partnerland der Zugvogeltage im Niedersächsischen Wattenmeer besonders hervorgehoben. Finnland bietet viele verschiedene Lebensräume für Zugvögel: von Wäldern, zahllosen Seen, ausgedehnten Küsten bis hin zu großen Feuchtgebieten im Landesinneren. Wegen dieser vielfältigen Lebensräume ist das Land eine wichtige Station auf der Wanderroute von Millionen Vögeln zwischen Afrika, Europa und der Arktis.

Aviathlon - wer dokumentiert die meisten Vogelarten?

Der Aviathlon findet im Rahmen der Zugvogeltage vom 11. bis 18. Oktober 2025 statt. Dabei treten jeweils die ostfriesischen Inseln (plus Insel Neuwerk) und die Festlandsregionen an der niedersächsischen Wattenmeerküste eine Woche lang gegeneinander an. Es geht nicht nur um Ruhm und Ehre für die teilnehmenden Regionen, sondern auch darum, die Artenvielfalt im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zu erfassen. Die Insel und Festlandsregion, die am Ende die meisten Vogelarten für sich verbuchen konnte, gewinnt den Aviathlon.

Alle bei ornitho.de eingetragenen (und akzeptierten) Vogelarten werden automatisch der Region zugeordnet, aus der die Beobachtung stammt. Der aktuelle Zwischenstand kann live mitverfolgt werden, abgesehen vom letzten Samstag des Aviathlons. Zudem gibt es täglich einen Tagesbericht über den Verlauf und über die Highlights des Wettstreits. Die Auflösung und Ehrung der erfolgreichsten Insel und Festlandsregion findet auf dem Zugvogelfest am 19. Oktober 2025 in Horumersiel statt. Dort werden die vom „Zugvogeltage-Künstler“ Reno Lottmann exklusiv gestalteten Urkunden stellvertretend an das Nationalpark-Haus oder den Nationalpark-Partner überreicht. Der Aviathlon wird in Zusammenarbeit mit dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) durchgeführt. Infos: www.zugvogeltage.de/aviathlon/

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