Was Sie heute wissen müssen

Fehntjer Tief | Wahltipp | Fender-Gitarren

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 07.09.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Die Bauern haben verloren. Das ist bitter, aber Realität. In Sachen Fehntjer Tief hat gestern das Umweltministerium den vom Kreistag Leer für die eine Hälfte des sogenannten Flora-Fauna-Habitat-Gebiets (FFH), also eines ökologisch besonders wertvollen Bereichs nach EU-Kriterien, verabschiedeten Beschluss einkassiert. Die Politiker, vorort vernetzt und natürlich auch gewählt, waren den Landwirten entgegengekommen und hatten den Verwaltungsentwurf noch entschärft. Der aber war mit dem Umweltministerium abgestimmt gewesen, weshalb Hannover jetzt - folgerichtig - den Kompromissvorschlag zurückgewiesen hat. Auch wenn die Landwirte jetzt wettern und zetern und von juristischen Schritten sprechen, es wird ihnen nichts nutzen. Und eigentlich wissen auch die Leeraner Kreisräte, dass sie mit ihrem Nachgeben vielleicht Wählerstimmen gesichert haben, aber eigentlich nur Schaufenster-Politik betrieben haben. Ein durchsichtiges Spiel. Nikola Nording berichtet.

Noch ein Naturschutz-Thema, das spaltet: der Wolf. Können Nutztiere durch Elektrozäune vor dem Räuber geschützt werden? Die meisten Tierhalter sagen Nein, Naturschutz-Fachleute hingegen sind von deren Wirkung überzeugt. Solche Leute wie Peter Habbena, der in Schoonorth in der Gemeinde Krummhörn bei einem Aktionstag auf seinen Grund eingeladen hatte. Experten erläuterten, wie Zäune richtig aufgestellt und betrieben werden müssen. Davon hänge nämlich deren Wirksamkeit ab, wie Michael Hillebrand und Gordon Päschel erfahren haben. Selbst für Deichschafe gebe es mobile Lösungen, hieß es dort. Aber die Skepsis überwiegt bei den Betroffenen.

Das Grundstück an der Ecke Heisfelder-/Friesenstraße in Leer ist eigentlich eine Superlage, so nah am Stadtzentrum. Trotzdem gammelte es jahrzehntelang vor sich hin. Ein neuer Investor will dort angemessen bauen, muss sich aber nun damit auseinandersetzen, dass es nicht irgendein Grundstück ist, sondern der Standort der Synagoge von Leer, die 1938 im Zuge der Reichspogromnacht angezündet wurde und abbrannte. Nachdem Mauerreste und auch Gebrauchsgegenstände gefunden wurden, plädiert das Landesamt für Denkmalschutz für eine Unterschutzstellung als Kulturdenkmal, die Stadt hingegen hat den Bau im Blick, und der Investor sagt - wie schon seit einem Jahr - gar nichts. Ende September wollen die Beteiligten reden. Katja Mielcarek hatte wieder einmal nachgefragt.

Seit Freitag läuft unser Wahltipp-Spiel. Und obwohl die Spielregeln von Anfang an erklärt wurden - nur einmal abstimmen, realistische Tipps abgeben - weiß es rund die Hälfte der Teilnehmer besser. Sie versuchen, ihre Favoriten (oder Parteifreunde) durch entsprechende Abstimmung nach oben zu bringen. Aber: So geht das nicht. Unser Ziel beim Wahltipp sind möglich realistische Prognosen. Und das klappt eigentlich sehr gut. Nehmen wir mal Leer mit dem Zweikampf Kuhl und Horst oder Norden mit Florian Eiben Kopf an Kopf mit Heiko Schmelzle. Noch können Sie mitmachen, und, wenn Sie gut sind, sogar ein iPad gewinnen.

Es gibt Geschichten, die sind so skurril, dass sie eigentlich nur wahr sein können. Zum Beispiel die von dem Wiesmoorer Holzhändler Herbert Otte, der kürzlich einen Anruf bekam von einem Holzexperten beim legendären Gitarrenhersteller Fender in Los Angeles, der für einen speziellen Kunden hochwertiges Holz aus Köln brauchte. Otte, der auch schon Holz lieferte für ein Instrument, das „Police“-Gitarrist Andy Summers spielte, überlegte und rief beim Kölner Dom an. Dort hieß es erst Nein, dann Vielleicht und inzwischen hat Otte zwei uralte Balken aus Brauneiche bekommen. Ole Cordsen erzählt die ganze Geschichte.

Was heute wichtig wird:

  • Bäuerinnen betreiben ein Melkhuske und verdienen damit etwas Geld. Was vor 20 Jahren als Projekt für wenige begann, ist aus Ostfriesland nicht mehr wegzudenken. Christine Schneider-Berents berichtet.
  • Die Zeichen für den Gallimarkt stehen in diesem Jahr schlecht. Die Leeraner Stadtverwaltung spricht sich wegen der Vorgaben des Landes gegen ihn aus. Doch was sagen die Politiker? Katja Mielcarek fragt nach.
  • Die VEJ machte für den 4. und 11. September das Busfahren kostenlos. Dieses Angebot können Menschen in den Landkreisen Aurich, Friesland, Leer und Wittmund sowie in der Stadt Leer nutzen. Wie ist die Aktion am ersten Tag angelaufen? Nicole Böning fragt nach.
  • Traumatisierte Kinder bekommen in Friedeburg seit wenigen Monaten ein Zuhause auf Zeit. Im Kinderhaus sollen Drei- bis Sechsjährige auf das Leben zurück in ihrer eigenen Familie oder in einer Pflegefamilie vorbereitet werden. Susanne Ulrich sah sich die Arbeit an.
  • Die Stadt Emden sucht mit einer Stellenanzeige explizit nach einer Gleichstellungsbeauftragten. Rechtlich ist das in Ordnung, aber warum ist ausgerechnet die Stelle, die für Gleichberechtigung steht, nicht für alle zugänglich? Gordon Päschel fragt nach.
  • Bei der Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl in der Krummhörn gab es einige Aussagen, die bei genauerer Betrachtung Fragen aufwerfen. Claus Arne Hock hat sie einem Faktencheck unterzogen.

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