New York (dpa)

„Kermit lag falsch“: Die Klimarede des „Boreas“ Johnson

| 23.09.2021 04:47 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
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Boris Johnson hat vor der UN-Vollversammlung zum Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen - auch mithilfe von Kermit. Nicht die einzige Albernheit des britischen Premiers.

Der britische Premier Boris Johnson hat seine Tradition absurd-komischer Auftritte vor der UN-Vollversammlung mit einer Rede zum Kampf gegen den Klimawandel fortgeführt.

Mit Blick auf die zu scheitern drohende Klimakonferenz Cop 26 in Glasgow im November beschwor Johnson in seiner Ansprache bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York am Mittwochabend größere Anstrengungen. „Wir haben eine großartige Macht, Dinge zu ändern oder zum Besseren zu verändern, und eine großartige Macht, uns selbst zu retten“, sagte er.

„Es ist richtig, grün zu sein!“

Dabei betonte Johnson, dass Klimamaßnahmen nicht nur dem Planeten helfen würden, sondern auch den Volkswirtschaften nutzten: „Als Kermit der Frosch „Es ist nicht leicht, grün zu sein“ sang - Erinnern Sie sich dran? - Ich möchte, dass Sie wissen, dass er falsch lag. Er lag falsch. Es ist nicht nur einfach, es ist lukrativ und es ist richtig, grün zu sein!“, so Johnson über die bekannte Froschfigur aus der „Muppet Show“. Er fügte hinzu: „Mal ganz davon abgesehen, dass er auch zu Miss Piggy unnötig grob war, wie ich finde.“

Dabei pries Johnson neben dem Pflanzen von Bäumen vor allem die Windenergie - auf seine ganz eigene Weise: „Wir haben in den überschwemmten Prärien von Doggerland zwischen Großbritannien und Holland in der Nordsee große Wälder aus wunderschönen Windkraftanlagen angelegt. Tatsächlich produzieren wir so viel Offshore-Wind, dass ich darüber nachdenke, meinen Namen zu Ehren des Gottes des Nordwinds in „Boreas“ Johnson zu ändern.“

Johnson lobt Xi und Biden

In seiner Rede dankte der britische Ministerpräsident, der für seine albernen Auftritte bekannt ist, Chinas Staatspräsident Xi Jinping für seine Ankündigung, keine Kohlekraftwerke mehr zu exportieren. Auch lobte er US-Präsident Joe Biden für dessen Versprechen von Milliarden zusätzlichen Dollar an Klimahilfen. Ebenso schwärmte Johnson von moderner Technik, mit der man CO2 „absorbieren und in Brownies tun“ könne.

Der Premier machte dabei auch klar, dass der weltweite Kurs im Kampf gegen die Erderwärmung mit einem prognostizierten Temperaturanstieg von 2,7 Grad bis 2100 fatal ist. „Ich hoffe, dass Cop 26 wie ein 16. Geburtstag für die Menschheit wird, bei der es nicht viel Elend gibt, sondern eine Party, bei der wir uns dazu entscheiden, erwachsen zu werden“, sagte Johnson. Deswegen müssten bei der Klimakonferenz „die Kerzen einer brennenden Welt“ ausgepustet werden.

© dpa-infocom, dpa:210923-99-322701/3

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