Was Sie heute wissen müssen

Tornado-Spenden | Rauchverbot | Familien-Weihnacht

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 23.12.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Geld zu verteilen ist gar nicht so einfach, vor allem, wenn einem das Geld nicht gehört. Gestern Vormittag durfte ich an einem Treffen im Rathaus von Großheide teilnehmen, bei dem es um die gerechte und angemessene Verteilung von Ihrem Geld geht. Ja, tatsächlich von Ihrem, liebe Leserinnen und Leser. Von den knapp 100.000 Euro, die zugunsten der Opfer des Tornados Mitte August in Berumerfehn gespendet worden waren, kamen 52.000 Euro, also mehr als die Hälfte, von großherzigen Spendern dieser und der anderen Zeitungen der Zeitungsgruppe Ostfriesland. Die Arbeitsgruppe unter Federführung von Bürgermeister Fredy Fischer, die über die Verteilung der Spenden zu entscheiden hat, muss nun nochmal nacharbeiten. Warum, lesen Sie hier.

Gut vier Monate ist es her, seit der Tornado das kleine Dorf verwüstete. Die Bilder von damals sind unvergessen. Einige Familien verloren ihr Zuhause. Enorm groß war die Hilfsbereitschaft: Viele Freiwillige halfen den Betroffenen bei den Aufräumarbeiten. Die sind natürlich inzwischen fort, die gröbsten Schäden sind beseitigt, aber wie zuvor ist es in dem kleinen Ort nicht. So wird es wohl nie wieder sein, hat Daniel Noglik erfahren. Er war diese Woche noch einmal in Berumerfehn und hat eine Reportage darüber geschrieben, wie es heute in diesem Dorf aussieht.

Anderes Thema: Darauf, wie leicht es ist, Impfpässe zu fälschen, habe ich an dieser Stelle schon einige Male hingewiesen. Auch darüber, wie schwierig es ist, diese Fälschungen zu entdecken. Sehr aufmerksam waren jetzt Polizisten aus dem Emsland, die mit Unterstützung der Bundespolizei auf der Meyer-Werft eine Überprüfung durchführten. Sieben Mitarbeiter mit gefälschten Dokumenten fielen ihnen auf, sechs von ihnen Mitarbeiter bei Partnerunternehmen. Diese bekamen neben den polizeilichen Konsequenzen Hausverbot auf der Werft, dem eigenen Mitarbeiter wird fristlos gekündigt. Martin Alberts berichtet.

In den Niederlanden, auf die wir freiheitsliebenden Menschen oft genug in diesem Jahr mit einem gewissen Neid geschaut haben, weil dort trotz Pandemie kaum Einschränkungen galten, ist gerade totaler Lockdown. Alles zu - außer Lebensmittelläden, Apotheken und so weiter. Kommen nun die konsumfreudigen Nachbarn ins nahe Ostfriesland, um hier unbeschwert zu shoppen? Nein, tun sie nicht, wie Nikola Nording recherchiert hat. „Eine Oranje-Welle können wir nicht verzeichnen“, sagt Andreas Fricke, Geschäftsführer des Modehaus Leffers und Vorsitzender der Leeraner Werbegemeinschaft - mit einem wohl eher traurigen Unterton: „Es sind kaufkräftige und kauffreudige Kunden. Die Innenstadt lebt traditionell auch von diesen Gästen.“

Omikron kommt - in den Niederlanden und auch im Deutschen Bundestag. Zwei Corona-infizierte Abgeordnete hatten an der konstituierenden Sitzung des Verteidigungsausschusses teilgenommen und die Vareler Abgeordnete Siemtje Möller, Verteidigungs-Staatssekretärin, mittendrin. Bis jetzt ohne Folgen, wie Petra Herterich erfuhr: „Ich hatte seither drei PCR-Tests, und alle waren negativ.“ Sie selbst halte sich auch immer strikt an die geltenden Corona-Regeln: Abstand halten, Maske tragen, Hände waschen. „Ich bin auch schon dreimal gegen Corona geimpft worden“, berichtete sie. Auch im Landkreis Aurich wurde gestern das erste Mal Omikron nachgewiesen: Es handelt sich um drei Reiserückkehrer, die auf der Insel Norderney leben, schreibt Grit Mühring.

Hoch emotional ist neben Corona auch die Diskussion über die Legalisierung von Cannabis. Michael Hillebrand hat die Diskussion weitergedreht und hat mit Suchtexperten gesprochen, auch über andere längst legale Drogen wie Zigaretten und Alkohol. Henning Fitz vertritt dazu eine steile These. Egal, ob Cannabis, Kokain oder Heroin: Man könnte eigentlich jede dieser in Deutschland (noch) illegalen Drogen legalisieren. Die Zahl der Konsumenten bliebe danach gleich. Anders sei es, wenn das Rauchen verboten werde - wie nun schrittweise in Neuseeland. Aber lesen Sie selbst.

Der Scherz war gelungen. Weil er angeblich den Langeooger Leuchtturm für 5,5 Millionen Euro als exquisite Immobilie verscheuern wollte, hatte ein Twitternutzer ein Bild des Wasserturms veröffentlicht. Er bekam mehr Reaktionen als er erwartet hatte und auch im Insel-Rathaus und bei Immobilienmaklern meldeten sich Kauf-Interessenten. Nutzen wird dies den Interessenten und Langeoog-Liebhabern allerdings nicht. „Es ist und bleibt der Wasserturm. Und der wird nicht verkauft“, stellt Bürgermeisterin Heike Horn klar.

Morgen ist Weihnachten. Und Weihnachten ist das Fest der Familie. Allerdings sind große Familienfeiern wegen der Pandemie auch dieses Jahr nicht erlaubt. Nikola Nording, einer der größten Weihnachtsfans der Redaktion, ließ dies keine Ruhe. Sie hat fünf Tipps zusammengestellt, wie Weihnachten mit der Familie doch noch schön werden kann. Vielleicht ist ja auch für Sie eine Anregung dabei.

Was heute wichtig wird:

  • Die Politik versichert regelmäßig, wie wichtig ihr die Familien und deren Bedürfnisse sind. Aber was machen die Kommunen im Landkreis Leer konkret zur Förderung der Familien? Karin Lüppen hat nachgefragt.
  • In Leer-Heisfelde sorgt ein Gerücht für Unruhe. Ein unbebautes Grundstück soll verkauft werden oder gar schon verkauft worden sein. Das könnte Folgen auf einen benachbarten Betrieb haben. Die Stadtverwaltung versucht zu beruhigen. Katja Mielcarek berichtet.
  • Jugendliche ohne faire Chancen, die aber den Weg in einen selbstständigen Alltag finden möchten, finden Unterstützung im Leinerstift. Nicole Böning traf die beiden Mädchen Lena und Miriam.
  • Das Familienleben in unserer Gesellschaft zerfasert immer mehr. Rituale etwa an Weihnachten werden nicht aufgebaut, Traditionen nicht gepflegt. Gabriele Boschbach sprach mit zwei Auricherinnen, die die Entwicklung skeptisch sehen.
  • Jede Familie feiert Weihnachten anders. Auf dem Bauernhof etwa ist auch Heiligabend noch viel Arbeit angesagt. Wir waren auf einem Betrieb in Suurhusen in der Gemeinde Hinte. Michael Hillebrand berichtet.
  • Auch in diesem Jahr konnten die Volkshochschulen nur auf Sparflamme arbeiten. In Emden fand lediglich ein Teil der Kurse statt. Welche Lehren zieht die Bildungsstätte aus zwei Jahren Pandemie-Erfahrung? Gordon Päschel hat nachgefragt.

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