Was Sie heute wissen müssen

Ein Intensivpatient | Apotheker-Sorgen | Zelt-Supermarkt

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 12.01.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Omikron ist wohl der Grund dafür, dass die Corona-Werte auch in Ostfriesland weiter steigen. Gleichwohl geht es uns in der Region noch relativ gut. Omikron ist wohl auch der Grund dafür, dass zumindest nach amtlichen Zahlen trotz steigender Infektionszahlen die Zahl der Covid-Erkrankten weiterhin sehr niedrig ist. Lediglich im Krankenhaus in Emden - in der Stadt ist die Infektionsrate doppelt so hoch wie fast überall sonst in Ostfriesland - ist ein Intensivbett mit einem Corona-Patienten belegt. Die genauen Daten für die Region haben meine Kolleginnen und Kollegen hier zusammengetragen.

Währenddessen wird weiter geimpft, um den Immunitätsstatus der Bürger zu verbessern. In der Stadt Leer wurden gestern neue Impftermine für Kinder zwischen fünf und elf Jahren angekündigt. Kinderärzte sind dann vor Ort, um ausführlich zu beraten und aufzuklären. Wer seinem Sprössling die Spritze geben lassen will, muss sich online anmelden.

Von der elektronischen Patientenakte habe ich zwar schon oft gelesen, genutzt oder auch nur eingesehen habe ich sie bis jetzt nicht. Zum neuen Jahr wurde das Dokument nun erweitert. Nunmehr ist es möglich, weitere Dokumente dort einlesen zu lassen. Dazu gehören unter anderem das Zahnbonusheft, Mutterpass, Untersuchungsheft für Kinder, Verordnungen und die Impfdokumentation. Genutzt und eingesehen werden konnten die von einem Arzt oder Therapeuten eingelesenen Dokumente bisher vom Patienten nur über eine App seiner Krankenversicherung. Mit dem 1. Januar ist eine Einsichtnahme zusätzlich über den PC möglich. Karin Lüppen erklärt, welche Bedeutung die Änderungen für uns Patienten haben.

Ganz andere Sorgen haben gerade niedergelassene Apotheker. Die Zahl der Betriebe sinkt, und es gibt auch Probleme Berufsnachwuchs zu bekommen. Und auch die Digitalisierung sorgt für zusätzliche Belastungen. Dazu kommt noch: „Der Löwenanteil der PTA ist weiblich. Ich höre von manchen Kollegen, die auf dem Zahnfleisch gehen. Wenn dann noch Krankmeldungen hinzukommen, wird es eng.“ Was das für uns Kunden bedeutet? Vor allem mögliche Engpässe bei den Notdiensten. Derzeit könne noch gewährleistet werden, dass 20 Kilometer Entfernung nicht überschritten werden. In Zukunft könne es aber durchaus so kommen, dass Patienten am Sonntag für ein Medikament von Weener nach Oldenburg fahren müssen. Vera Vogt beleuchtet die Situation aus Sicht des Rheiderlands.

Als der Leeraner Bünting-Konzern (Combi, Famila, Markant) vor ein paar Jahren auf Musik-Festivals - so was gab’s mal. Erinnern Sie sich? - Supermärkte in großen Zelten aufbaute, war das Medieninteresse groß. Nun hat diese Idee erneut Konjunktur, zumindest in der Gemeinde Remels. Weil dort der Combi durch einen Neubau ersetzt wird, findet der Verkauf im Ausweichquartier am Schützenplatz ebenfalls in einem Zelt statt. Für mindestens elf Monate. „Wir wollten ein vollkommenes Einkaufserlebnis schaffen“, erklärt Maike Elbers, Gebietsleiterin von Combi, meinem Kollegen Tobias Rümmele bei einem Rundgang. Auch Uplengens Bürgermeister Heinz Trauernicht freut sich, dass es in der Bauzeit weiterhin eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Marktleiter Uwe Strate behauptet sogar: „Die Kunden sind zufriedener als im alten Markt.“

Die Erdgasförderung in der Region Groningen ist nicht nur für die Menschen dort ein Reizthema, auch in Ostfriesland ist man nicht froh. Verursacht die Gasentnahme doch Hohlräume im Boden, die Erdbeben auslösen, wodurch Häuser beschädigt werden. Ausgerechnet Deutschland, das sich weltweit an die Spitze der Energiewende setzen möchte, fordert nun, die Erdgasförderung übergangsweise zu erhöhen. Genauer: fast zu verdoppeln. In Groningen ist man sauer. Für kommenden Samstagabend wurde bereits eine groß angelegte Protestaktion angekündigt, wie das „Dagblad van het Noorden“ und RTV Noord berichteten. Martin Alberts fasst die Situation im Nachbarland zusammen.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Diese alte Weisheit zeigt sich beim Betrachten des Fotos von Tim Weiland. Der 25-jährige Norder besteht offensichtlich nur aus Muskeln. „Eine echte Maschine“ nennt ihn Ingo Janssen, der ihn für uns porträtiert hat. Weiland will Profi-Bodybuilder werden, und diesem Ziel ordnet er alles andere unter. Mit Erfolg: Die Kniebeuge macht er mit mehr als 260 Kilo, für das Bankdrücken packt er schon einmal bis zu 200 Kilo auf die Hantelstangen. Aber lesen Sie selbst - und versuchen Sie es bitte nicht nachzumachen.

Was heute wichtig wird:

  • In Moormerland wurde eine EC-Karte geklaut und Geld in einem Supermarkt abgehoben. Möglich wurde das, weil es beim kontaktlosen Kauf keine PIN braucht. Wie kann man sich aber vor solchen Verbrechen schützen, hat Nikola Nording einige Banken gefragt.
  • Der Landkreis Leer baut in den kommenden Jahren das Glasfasernetz aus - doch die Kernorte bleiben außen vor. Was plant die Gemeinde, und wie entscheidet der Kreis überhaupt, wem er das Kabel vor die Tür legt? Damit beschäftigt sich Tobias Rümmele.
  • Auch in diesem Jahr finden coronabedingt etliche Neujahrsempfänge nicht statt. Einige Kommunen im Landkreis Aurich haben sich aber Alternativen einfallen lassen. Gabriele Boschbach berichtet.
  • Der Aufschrei im Frühsommer war groß: Zufahrten zu Ackerflächen wurden durch Schutzplanken an der B72 versperrt. Laut Landesverkehrsbehörde ist die Verkehrssicherheit wichtiger ist als Bedürfnisse von Bauern. Niklas Homes fragt nach, was seither passiert ist.
  • Corona lässt die Heiratslust der Ostfriesen nicht ganz vergehen: Leer liegt mit 240 Eheschließungen im zweiten Pandemiejahr an der Spitze in der Region. In den anderen Städten gingen die Zahlen zurück. Heiko Müller hat sich die Statistik angesehen.
  • Bald soll die von einer Großheiderin erfundene Krabbenpul-Maschine gebaut werden und die Granat-Branche revolutionieren. Michael Hillebrand macht deutlich, was für ein riesiges Forschungsvorhaben dahinter steckt.

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