Was Sie heute wissen müssen

Gastro-Utopie | EWE-Kundenchaos | Koningsdag

Joachim Braun
|
Eine Kolumne von Joachim Braun
| 26.04.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
Artikel hören:
Artikel teilen:

Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Corona war für unsere Gesellschaft in vielerlei Hinsicht ein Booster, ein Beschleuniger. Was schon Zukunftspotenzial hatte, etwa die Digitalisierung, bekam einen Schub, bei anderen, alten Wirtschaftszweigen beförderte die Seuche den Abwärtstrend. Nehmen wir die Gastronomie. Schwierige Arbeitsbedingungen, wenig Aufstiegschancen, keine besonders gute Entlohnung. Da sind viele Mitarbeiter, die sich während der Lockdowns neue Jobs suchen mussten, auch jetzt, nach Wiedereröffnung, nicht zurückgekehrt. Was gerade für die Touristendestination Ostfriesland schmerzlich ist. Was tun? Die Ostfriesin Antje de Vries (39), die weltweit als Gastronomie-Beraterin, Dozentin, Köchin und Kochbuchautorin unterwegs ist, hat dazu die „Gastro-Utopie 2030“ entwickelt. „Die Ansätze sind wirklich gut. Da findet sich ganz vieles, was uns voranbringen kann und wird“, sagt Dehoga-Vorsitzender Erich Wagner. Es geht um Kooperationenn beim Einkauf, aber auch bei der Küche und anderes mehr. Ole Cordsen berichtet.

Die Zukunft im Blick hat auch der Großefehner Koch Lars Hassler. Er zieht das offene Feuer dem Herd vor und ist als Grill-Lehrer und Steak-Entertainer unterwegs. Sein jüngstes Projekt hat es in sich. Er arbeitet mit einem Potsdamer Start-up zusammen. „Das Ziel ist, einen Grill zu entwickeln, der alles kann und theoretisch alle weiteren Grills überflüssig machen kann“, sagt Hassler. „Eine Allround-Maschine.“ Nichts für schlichte Alltags-Gasgriller wie mich: Auch wenn es bisher nur einen ersten Prototyp gibt, klar ist, das Gerät wird ein paar tausend Euro kosten. Es ist kein Zufall, dass auch diese Geschichte von Ole Cordsen geschrieben wurde. Er ist sowas wie der redaktionelle Sterne-Koch, mit eigenem Gastro-Blog im Internet.

Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, nicht gerne kochen oder grillen, dann sollten Sie wenigstens einen Laubbaum in Ihrem Garten pflanzen. Dafür plädiert jedenfalls unsere Garten-Expertin Karin Lüppen in ihrem Artikel „Mein Freund, der Baum“. Sie führt viele Gründe an: Ein Baum ist Schattenspender, er produziert permanent Sauerstoff, filtert Staub aus der Luft und ist Nistplatz, Nahrung, Lebensraum und Schutz für die unterschiedlichsten Tiere. Welche Bäume sie selbst für kleine Gärten empfiehlt, lesen Sie hier.

Und noch ein Thema, das viel mit gutem Leben zu tun hat - zumindest aus der Arbeitnehmer-Perspektive. Die klitzekleine Bundestagsfraktion der Linken hat eine Gesetzesinitiative angekündigt, dass ein Feiertag, der auf einen Sonntag fällt, am Montag nachgeholt werden soll. Dass Johann Doden, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes für Ostfriesland und Papenburg, nicht erbaut ist von dem Vorschlag, verwundert nicht: „Der Wohlstand, den wir alle haben wollen, muss auch irgendwie erwirtschaftet werden. Der fällt nicht einfach vom Himmel.“ Aber auch für die IG Metall steht das Thema „nicht ganz oben“ auf der Agenda. Früher wäre so was ein typisches „Sommerloch“-Thema gewesen, aber das gibt es ja schon lang nicht mehr.

Eine andere Partei ist ziemlich tief gesunken, in Ostfriesland unter dem Vorsitz eines Emder Professors schon lange, aber offenbar auch auf Landesebene. Die AfD. Seit Wochen schon läuft dieses Theater um die Auricher Sparkassen-Arena, in der die Rechtsaußen-Partei unbedingt ihren Landesparteitag abhalten möchte. Nun schrieb sie sogar einen Brief an Bürgermeister Horst Feddermann mit der Bitte um Unterstützung. Eine skurrile Geschichte, die Gabriele Boschbach erzählt.

Absurd erscheint auch eine Geschichte, die Andreas Ellinger recherchiert hat. Seit Wochen schon erreichen ihn Mitteilungen von frustrierten Kunden des Energieversorgers EWE. Dies alles ist aber nichts gegen diesen Fall: Die EWE bestätigte einer Kundin mit Schreiben vom 30. März, dass sie ihren Vertrag mit der EWE zum 31. März gekündigt habe. Die Kundin fiel aus allen Wolken – weil sie den Vertrag gar nicht gekündigt hatte.

Morgen ist Feiertag. Nein, nicht bei uns, bei unseren niederländischen Nachbarn. Es ist Koningsdag, zu deutsch Königstag. Niederländer kleiden sich in Orange – der Farbe des Königshauses von Oranien – und feiern landesweit mit Paraden, Volksfesten und Konzerten. Charakteristisch sind die Flohmärkte, auf denen jeder verkaufen darf. „In Winschoten, und auch in Scheemda, wird der Königstag unter anderem mit einem freien Markt in der Innenstadt gefeiert“, berichtet Wubbe Koning von der Gemeinde Oldambt auf Anfrage von Vera Vogt. Was alles noch jenseits der Grenze los ist, berichtet sie hier.

Was heute wichtig wird:

  • Nach etlichen Verzögerungen gibt es wieder einmal einen Termin für die Abnahme der neuen Ampeln am Leeraner Bummert. Seit Monaten leuchten dort nur Provisorien. Michael Kierstein berichtet.
  • Im Hessepark in Weener wollen Privatleute bald Patrouille laufen und damit Randale und die Schließung des Parks verhindern. Wie das aussehen soll und ob sie das überhaupt dürfen, hat Vera Vogt erfragt.
  • Fast eine Million Euro hat sich Aurich aus dem Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“ gesichert. Bis Ende März 2023 muss das Geld ausgegeben sein. Wann werden die ersten Maßnahmen umgesetzt? Wer profitiert davon? Gabriele Boschbach sucht Antworten.
  • Peggy Hellenthal aus Wiesmoor hat Ärger mit den Behörden. Die Stürme im Februar haben 30 Bäume auf ihrem Grundstück umgeworfen und dabei auch Teile ihres Zauns zerstört. Der Stadt gibt sie eine Teilschuld.
  • Die erste Urlauberwelle des Jahres ist durch. Was zeichnet sich nach zwei Corona-Jahren für die bevorstehende Saison an der ostfriesischen Küste und auf den Inseln ab? Imke Oltmanns fragt nach.
  • Die Hochschule Emden/Leer hat die touristischen Potenziale der Gemeinde Hinte untersucht. Jetzt liegen die ersten Ergebnisse vor – und es gibt Hausaufgaben für Politik und Verwaltung. Claus Hock hat sich die Untersuchung angesehen.
  • Wenn in diesem Jahr die ostfriesischen Drachenfeste zurückkehren, wird den Besuchern besonders viel geboten. Dazu zählen ein geplanter Weltrekord-Versuch an diesem Wochenende sowie neue Angebote. Michael Hillebrand hat sie sich angesehen.
Ähnliche Artikel