Teures Gemüse Deshalb sind die Preise für Paprika und Co. so hoch

Nora Kraft
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Von Nora Kraft
| 25.03.2023 11:04 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die Preise für Gemüse aus dem Ausland sind in den letzten Wochen erheblich angestiegen. Dies soll sich jedoch wieder ändern. Foto: Hoppe/DPA
Die Preise für Gemüse aus dem Ausland sind in den letzten Wochen erheblich angestiegen. Dies soll sich jedoch wieder ändern. Foto: Hoppe/DPA
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Manche Tafeln zeigen in ostfriesischen Supermärkten ungewohnt hohe Preise für Obst und Gemüse an. Die Ursache liegt in den Herkunftsländern der Waren. Kunden können dennoch aufatmen.

Ostfriesland - Eine Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse ist zwar gesund für den Körper, belastet derzeit aber die Geldbeutel vieler Ostfriesen. Bis zu 10 Euro für ein Kilogramm Paprika mussten Kunden in einigen Supermärkten in den vergangenen Tagen zahlen. Die Ursache für die hohen Preise in den Obst- und Gemüseabteilungen in Ostfriesland liegt in den Herkunftsländern der Waren.

Was und warum

Darum geht es: Der späte Wintereinbruch in südlichen Ländern sorgt auch in Ostfriesland für hohe Kosten für Obst und Gemüse in den Supermärkten.

Vor allem interessant für: alle, die gerne frisches Obst und Gemüse in Supermärkten oder Biomärkten einkaufen

Deshalb berichten wir: Die hohen Preise für bestimmte Gemüsesorten in Supermärkten sind der Redaktion aufgefallen.

Die Autorin erreichen Sie unter: n.kraft@zgo.de

Eine Sprecherin der Bünting-Gruppe, die in Ostfriesland mehr als 20 Combi-Supermärkte betreibt, erklärt die Ursache der gestiegenen Preise für Obst und Gemüse wie folgt: Aufgrund der kalten Jahreszeit und dem schlechten Wetter in Italien, Spanien und Frankreich seien die Preise für Obst und Gemüse in der letzten Zeit gestiegen. Die Situation entspanne sich allerdings von Woche zu Woche, fährt sie fort, „da jetzt auch Ware aus Holland und Deutschland zur Verfügung steht“. Die Lage werde sich noch weiter entschärfen, sagt sie.

Preise bei heimischen Sorten relativ konstant

Eine ähnliche Einschätzung gibt Wilko Steinel. Der Leiter der Obst- und Gemüseabteilung bei Multi Süd in Leer sagt, dass die derzeitige Preisentwicklung „absolut rückläufig“ sei. Der Kilopreis, etwa für Paprika, werde um mehrere Euro sinken und bereits in der kommenden Woche bei 4,99 Euro liegen, der Preis für eine Gurke 99 Cent betragen. Das Unternehmen beziehe Obst und Gemüse etwa aus Spanien und Italien. Die hohen Preise für Obst und Gemüse in den vergangenen Wochen wirkten sich auf das Kaufverhalten der Kunden in den Multi-Märkten aus. „Wenn die Preise steigen, sinkt die Nachfrage“, sagt Multi-Chef Matthias Brahms. Die Importware werde aber derzeit stetig weniger und sei von den heimischen Produkten zu unterscheiden. Zu Letzteren zählten beispielsweise Äpfel, Kohl und Möhren, deren Preise relativ konstant blieben. „Im März stellen wir von der Importware um. Wir werden wieder vermehrt einheimische Ware anbieten“, ergänzt Brahms.

Vom Wetter im Süden Europas ist auch Thomas Baier vom Bio-Markt Baier in Aurich abhängig. Die Preise seien auch bei ihm angestiegen, jedoch nicht stark, sagt der Inhaber. „Wir sind im Biobereich kleiner strukturiert, erhalten Ware von kleineren Erzeugern und beziehen auch regionale Produkte“, erklärt er. Der Kilogrammpreis für Paprika liege bei ihm dennoch bei 10 Euro. Für eine Schlangengurke, eine Salatgurkensorte, zahlten Kunden einen Stückpreis von 3,29 Euro (Stand: 24. März). Die Preise bezögen sich auf sehr kurzfristige Entwicklungen, so Baier. Von seinem Großhändler erhalte er einmal wöchentlich eine neue Preisliste. Paprika beziehe er derzeit von Erzeugern aus Griechenland oder Spanien. Die Schlangengurken kämen aus den Niederlanden und Frankreich.

Der Großhandel vereinbare im Voraus feste Kontingente, erklärt Baier. Auf die Preise wirkten sich auch die gestiegenen Kosten für Energie und Transport aus. Dass Kunden derzeit bestimmte Sorten weniger kauften, könne er nicht beobachten, so Baier. Die Verkaufszahlen für frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse, Brot oder Käse blieben konstant.

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