Was Sie heute wissen müssen Türkei-Desaster | BMW gesprengt | Hunde unerwünscht

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 16.05.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Schade, selten war die Chance so groß, eine in Richtung Diktatur rutschende Gesellschaft zurück in die Demokratie zu holen. Allein, die türkischen Wähler wollten es anders: Autokrat Recep Tayyip Erdogan muss zwar in zwei Wochen in die Stichwahl, wird die aber voraussichtlich gewinnen und damit an der Macht bleiben, womöglich bis an sein Lebensende. Dass die Wahl nicht fair war, allein weil Erdogan zehn Mal so viel Werbezeit im staatlich gelenkten Fernsehen bekam, als sein Gegenkandidat – geschenkt! Welche Gefühle unsere Kolumnistin Canan Topcu umtreiben und warum die Türkeiwahl auch für Deutschland wichtig ist, lesen Sie hier.

Auch in der deutsch-türkischen Community in Ostfriesland wurde das Ergebnis der Präsidentschaftswahl heiß diskutiert - und kontrovers. „Eigentlich sollte es keine Stichwahl geben. Erdogan hat doch gewonnen. Kilicdaroglu sollte sich einfach zurückziehen“, ärgert sich Mustafa Sahinler, Vorstandsmitglied der Eyüp-Sultan-Moschee in Emden, deren Trägerverein – die Türkisch Islamische Gemeinde – zur staatlich kontrollierten Türkisch Islamischen Union (Ditib) gehört. Serhat Özdemir, Geschäftsführer der Türkisch-Deutschen Freundschaftsgesellschaft (TDFG) in Leer, sieht das anders: „Das Ergebnis macht mich traurig. Sollte Erdogan die Präsidentschaftswahl erneut für sich entscheiden, wirft das den Demokratisierungsprozess in der Türkei um Jahre zurück.“ Oliver Bär berichtet.

Das macht uns ja fast schon stolz: Abiturienten, die dieses Jahr im Fach Betriebs- und Volkswirtschaft die schriftliche Prüfung ablegten, mussten sich vergangene Woche für eine Tätigkeit in unserer Redaktion qualifizieren. Unter dem Titel „Schwein gehabt?“ sollten die Schülerinnen und Schüler eine Aufgabe beziehungsweise Problemstellung lösen, bei der es um Agrar-Subventionen geht. Warum ausgerechnet die OZ? Mona Hanssen hat sich vom Kultusministerium in Hannover eine Antwort geholt. Danke, Lars Reckermann, dass Du uns auf das Thema aufmerksam gemacht hast. Und viel Glück für Deine Tochter bei der Abiturprüfung.

Es klingt nach einer Action-Szene aus einem Til-Schweiger-Tatort, war aber in Wittmund am Sonntag kurz vor Mitternacht tatsächlich passiert. Unbekannte haben in der Ledastraße einen BMW in die Luft gejagt. Die Detonation des Sprengstoffs war in der halben Stadt zu hören. Damit nicht genug. Als die Polizei vor Ort eintraf, prügelten sich verschiedene Leute, die zum Tatort geströmt waren. Um die Männer trennen zu können, seien zusätzliche Polizisten angefordert worden. Eine seltsame Geschichte, die Gabriele Boschbach da erzählt.

Die wahren Interessen der Kollegin sind aber nicht Sprengstoff und prügelnde Kerle, sondern gutes Essen und die Insel Norderney. Beides bündelt sich ab nächster Woche in der Person des Sterne-Kochs Nelson Müller. Am 23. Mai eröffnet dessen Brasserie, und in den sozialen Medien überschlagen sich die Spekulationen. Gabi hat auf die wichtigsten Fragen Antworten gefunden. Darunter auch die: Steht Müller selber am Herd?

Müller kommt und Hanneken geht. DJ Marco Hanneken, bekannt auch als einer der Macher hinter der Leeraner Bühne „Zollhaus“, legt am 2. Dezember zum letzten Mal in seiner Lieblings-Dorfdisco „Limit“ in Ihrhove auf. Dieser Tag ist zugleich der Tag seiner Silberhochzeit mit dem „Limit“. „Liebe auf den allerersten Besuch“, verband den 45-Jährigen schon mit 15 Jahren mit der Kneipe. Sehr zum Bedauern nicht nur von Limit-Geschäftsführer Tim Kerkhoff: „Es war immer eine tolle Zusammenarbeit, auf Marco konnte man sich immer verlassen.“ Carsten Ammermann hat nachgefragt.

So dreist muss man erst mal sein. Als „Klima-Kleber“ gab sich ein Betrüger bei einem Anruf bei Mitarbeiterin Clarissa Scherzer aus. Er komme morgen früh mit Fernsehen und allem pipapo. Außer, sie überweise die Summe x auf das Konto y. Haha, selten so gelacht. Aber offenbar gibt es Menschen, bei denen diese Drohung wirkt. Bei der Recherche des Anrufers kontrolliert die Kollegin auch die Nummer des Anrufers. Sie ist vielseitig im Einsatz: Neben Klima-Klebern geht es um Autounfälle, bevorstehende Stromausfälle, falsche Mülltrennung, Reisebuchungen und Pakete mit Schmuddelkram.

Als wir neulich über das Hundeverbot am Deich beim Pilsumer Leuchtturm berichteten, ärgerten sich eine ganze Menge Hundehalter. Denn fast überall am Deich sind Hunde nicht erlaubt, selbst wenn Tourismus-Organisationen sogar ganz offensiv für Urlaub mit Hund werben. Ein Etikettenschwindel? Nein, gut begründet, wie Claus Hock recherchiert hat. „Für Deichabschnitte, die regelmäßig mit Schafen beweidet werden, gilt ein ganzjähriges Verbot für den Zugang zu den Deichen mit Hunden“, heißt es seitens der Deichachten. Da sind die Niedersachsen strenger als der nördliche Nachbar. In Schleswig-Holstein gilt gemeinhin nur Leinenzwang auf dem Deich.

Dass Ostfriesen die Besten sind, nimmt der gemeine Ostfriese als gegeben an, glaubt aber nicht unbedingt, dass auch Außer-Ostfriesische das wissen. Tun sie aber. Malte Höfker wurde gerade als bundesbester Veranstaltungstechniker in Berlin geehrt. Gefeiert wird der 23-Jährige aus Südbrookmerland aber auch vom Emder IHK-Präsident Bernhard Brons. „Das ist ein sehr gutes Beispiel, wie aus den Ausbildungsbesten einer Generation die Ausbildungsbesten der nachfolgenden Generation hervorgehen können“, sagt er unter Bezug darauf, dass schon Höfkers Chef Stefan Goldenstein vor 13 Jahren Bundesbester geworden war. Jasmin Oltmanns berichtet.

Was heute wichtig wird:

  • Mit ein paar Tricks lassen sich normale E-Bikes leicht auf höhere Geschwindigkeit bringen. Aber solches Tuning ist illegal – und nicht ganz ungefährlich. Karin Lüppen hat nachgefragt.
  • Ein bärtiger Mann wird zum Pferdemädchen: Die Tiktoks von Bastian Mansholt werden hunderttausendfach angeschaut. Vera Vogt hat ihn – beziehungsweise Lydia – getroffen.
  • In der Nacht rattern Landmaschinen über die Felder. Sie verursachen Lärm und blenden. In der Erntezeit sind diese Bilder normal, aber jetzt? Was steckt dahinter? Gabi Boschbach klärt auf.
  • Gleich an drei Orten in der Gemeinde Großefehn geht’s rund an Himmelfahrt: an der Brauerei in Bagband, am Bahnhof in Strackholt und bei „Timmelfahrt“. Ole Cordsen hat die Einzelheiten.
  • Mit der Wende starb die Trabi-Produktion, doch in vielen Herzen ist das Kult-Auto so lebendig wie eh und je. Susanne Ullrich hat mit zwei Liebhabern gesprochen – und ist selbst eine Runde Trabi gefahren.
  • Hinte ist eine stark überschuldete Gemeinde. Dennoch wird viel gebaut. Das klappt aufgrund von Fördergeldern. Wir zeigen, wie viel Geld bei aktuellen Bauprojekten aus fremden Kassen in die Gemeinde fließt.
  • Der Bauernmarkt in Rysum ist überregional bekannt. Tausende Besucher hatte es in den Jahren vor Corona gegeben. Nun haben die Veranstalter Neuigkeiten. Hannah Weiden berichtet.
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