Vorbereitungen laufen Veranstalter rechnen mit 2000 Teilnehmern beim Emder CSD

| | 30.05.2023 18:55 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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In Ostfriesland war der Christopher-Street-Day zuletzt vor knapp zwei Wochen in Aurich gefeiert worden. An der Parade nahmen rund 750 Menschen teil. Foto: Luppen
In Ostfriesland war der Christopher-Street-Day zuletzt vor knapp zwei Wochen in Aurich gefeiert worden. An der Parade nahmen rund 750 Menschen teil. Foto: Luppen
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Emden will sich beim Christopher Street Day am 1. Juli mit einer bunten Parade als Stadt der Vielfalt und Toleranz präsentieren. Das Motto des Tages und der Schirmherr stehen fest.

Emden - Emden soll sich in etwa vier Wochen als Stadt der Vielfalt präsentieren: Die Vorbereitungen für den 1. Christopher Street Day (CSD) in der Hafenstadt sind mittlerweile in die heiße Phase gegangen. Die Veranstalter der bunten Parade durch das Stadtzentrum rechnen nach eigenen Angaben mit rund 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Damit wäre es die größte Veranstaltung dieser Art in Ostfriesland, so Janik Daniels, Kopf des etwa 20-köpfigen Organisationsteams.

Beim CSD treten im Frühling und im Sommer weltweit Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle für Respekt, Akzeptanz und gegen Ausgrenzung ein. Damit wird an einen Aufstand von Homosexuellen gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Juni 1969 erinnert. In Ostfriesland wird der CSD seit 2014 in Aurich sowie seit dem vergangenen Jahr auch in Leer und Papenburg gefeiert.

Oberbürgermeister ruft zur Teilnahme auf

Das Motto der Veranstaltung in Emden lautet „Heel wat Queeres“. Es entstand in Anlehnung an die plattdeutsche Redewendung „Heel wat Besünners“ – auf Hochdeutsch „etwas sehr Besonderes“. Queer gilt heute als Sammelbezeichnung für alle sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, sowie Geschlechtsidentitäten, die nicht mit dem Geburtsgeschlecht übereinstimmen. Seit etwa Mitte der 1990er Jahre wird dieser Begriff zunehmend als positive Eigenbezeichnung queerer Menschen verwendet.

Die Schirmherrschaft des CSD in Emden hat Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) übernommen. Er freue sich, „dass wir in Emden einmal mehr Flagge zeigen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung“, wird er in einer Mitteilung der Veranstalter zitiert. Der Rathauschef ruft alle dazu auf, „sich mit ihrer Teilnahme stark zu machen für eine bunte und vielfältige Gesellschaft, für mehr Toleranz und für die Anerkennung gleicher Rechte unterschiedlichster Lebensentwürfe“. Das unterstreicht auch Hauptorganisator Janik Daniels: Eingeladen seien alle, die sich solidarisch mit der queeren Gemeinschaft zeigen wollen oder Teil von ihr sind.

Der Ablauf des Tages steht fest

Den Ablauf des Tages haben die Organisatoren inzwischen mit der Stadt, der Polizei, den Rettungsdiensten und weiteren Stellen abgestimmt. Der Umzug wird sich gegen 13 Uhr auf dem Bahnhofsplatz formieren. Angeführt wird er von einem Lastwagen, auf dem ein DJ für Musik sorgt.

Die Parade führt über die Abdenastraße, die Straßen Agterum und Zwischen beiden Bleichen, die Nordertorstraße, die Friedrich-Ebert-Straße, die Martin-Faber-Straße, die Faldernstraße und die Neutorstraße zum Stadtgarten im Zentrum von Emden. Diese Strecke ist auch mit den Organisatoren des Emder Drachenbootrennens abgestimmt, das zeitgleich im Alten Binnenhafen ausgetragen wird.

Kundgebung im Stadtgarten geplant

Im Stadtgarten wird es eine Kundgebung geben, bei der der Oberbürgermeister sowie Vertreter weiterer relevanter Gruppen und Institutionen aus Politik und Gesellschaft sprechen werden. Zwischen den Redebeiträgen soll es auf der Bühne ein buntes Unterhaltungsprogramm geben. Im Stadtgarten werden viele queer-freundliche Organisationen Informationsstände aufbauen. Die Veranstaltung soll gegen 19 Uhr enden. Danach ist eine Abschlussparty in der Kneipe Café Einstein am Stephansplatz geplant, teilen die Organisatoren mit.

Begleitet wird die Veranstaltung größtenteils von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Wer noch helfen möchte, kann sich per E-Mail an die Adresse csd@emden.de wenden. Benötigt werden laut den Veranstaltern insbesondere noch Ordnerinnen und Ordner, die für Sicherheit während des Umzuges und der Kundgebung sorgen sollen. Wer mit einem Grußwort oder einem Info-Stand bei der Kundgebung dabei sein möchte, kann sich ebenfalls per E-Mail melden.

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