Dürre im Garten Fünf Tipps für einen schöneren Garten – trotz Hitze

| | 20.06.2023 16:59 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Rasen trocknet derzeit langsam aus. Foto: Ortgies
Rasen trocknet derzeit langsam aus. Foto: Ortgies
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Seit Wochen hat es nicht wirklich geregnet, auch weiterhin wird es Dürrezeiten geben. Wie kann man seinen Garten darauf vorbereiten?

Ostfriesland - Seit Wochen regnet es nicht in Ostfriesland. Für die nächsten Tage ist zwar ein wenig Wasser angesagt, doch der Sommer droht weiterhin sehr trocken zu werden. Auch im Garten ist das gut zu beobachten.

Was und warum

Darum geht es: Fünf Tipps für den Umgang mit Trockenheit im Garten – langfristig und kurzfristig.

Vor allem interessant für: Gartenbesitzer

Deshalb berichten wir: Seit Wochen hat es in Ostfriesland nicht geregnet. Das wirkt sich auf den Garten aus.

Die Autorin erreichen Sie unter: n.nording@zgo.de

Rasenflächen, die sonst in sattem Grün strahlen, sind braun. Einige Flächen ähneln braunen Steppenlandschaften. Doch von Früh bis Spät wässern ist keine Option: Nicht nur, dass es ins Geld geht. Experten warnen immer wieder davor, die Ressource Wasser zu verschwenden. Wie sieht es also mit dem Garten bei Hitze aus? Fünf lang- und kurzfristige Tipps.

1. Robuste Pflanzen

Sträucher, Bäume und Stauden, die mit ganz viel Wasser im Winter und ganz wenig Feuchtigkeit im Sommer auskommen, gibt es nicht. „Es gibt Pflanzen, die wenig Wasser brauchen“, sagt der Leeraner Landschaftsgärtner Wilfried Tammen.

Für den Privatgarten empfehle er zum Beispiel Strauchstrohblume, Witwenblume, Zierdistel oder Kokardenblume. Es gelte generell: Sträucher und Stauden kommen besser mit der Dürre klar als Rasen. Außerdem solle jeder Zentimeter des Bodens bedeckt sein. Wenn nicht mit Pflanzen, dann mit Mulch. „Schwarze Erde trocknet nicht nur schnell aus, die Natur arbeitet immer daran, alles zu bedenken“, sagt Tammen.

2. Rasen wässern oder aufgeben

Rasen kann nicht ohne Wasser auskommen – dafür gibt es auch keine Alternativen, sagt Tammen. „Etwas was so belastbar wie Rasen, zum Beispiel zum Spielen oder als Hundeauslauf ist, gibt es nicht“, sagt der Landschaftsgärtner. Wer darauf verzichten wolle, könne auf eine Wildblumenwiese, große Beete oder eine Thymianfläche zurückgreifen, die sei dann auch grün. Zum Fußballspielen sei das aber nichts.

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„Rasen braucht allerdings Wasser“, sagt Tammen. Es helfe etwas, den Rasen nicht zu kurz zu schneiden. Sechs bis sieben Zentimeter lange Halme könnten sich gegenseitig etwas beschatten. „Lange hilft das aber auch nicht“, sagt Tammen. Wer es immer Grün haben wolle, müsse entweder viel Wasser verbrauchen, Kunstrasen verlegen oder die Grünfläche ansprühen. „Das wird in den USA gemacht“, sagt Tammen. Er hält davon aber nichts.

3. Gießen

Pro Tag verdunsten aktuell zwischen drei und fünf Liter Wasser pro Quadratmeter, schreibt das Onlineportal Wetter-Online in einem Newsletter. In der Wachstumsphase benötigten viele Pflanzen aber gerade jetzt Wasser. Um die Bewässerung so effizient wie möglich zu gestalten und die Pflanzen auf den Hochsommer vorzubereiten, sollten die Pflanzen zu einem tiefen Wurzelwachstum angeregt werden. Dies wird erreicht, indem die Pflanzen nicht täglich, sondern nur alle paar Tage gegossen werden, dann aber mit mehr Wasser.

„Je nach Bodenart werden 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter empfohlen – auf sandigen Böden mehr, auf lehmigen weniger. Generell sollte nur der Wurzelraum um die Kulturpflanzen herum gegossen werden“, so Wetter-Online. Landschaftsgärtner Tammen gibt noch zusätzlich den Tipp, morgens zu gießen. „Dann kann das Wasser auf den Blättern schnell abtrocknen. Bleibt es über Nacht liegen, drohen auf einigen Pflanzen Pilzinfektionen“, so Tammen.

4. Günstiges Wasser

Regentonne und Gartenteich sind günstige Möglichkeiten, statt mit Leitungswasser mit Regenwasser zu gießen. Landschaftsgärtner Wilfried Tammen hat noch einen zusätzlichen Tipp: Regenwasser-Tanks, die unter der Erde eingelassen werden. „Der größte Tank, den wir eingebaut haben, fasste bisher 10.000 Liter“, sagt Tammen.

Die Tanks hätten eine Pumpe. Im Garten zu sehen sei nur ein Wasserhahn, wie auch bei anderen Wasserleitungen üblich. „So merkt man keinen Unterschied, gießt aber trotzdem nicht mit Trinkwasser“, sagt er. Ein Regenwassertank sei auch in einen bestehenden Garten einbaubar.

5. Ausprobieren

Das Klima verändert sich und damit auch die Wetterlage in Ostfriesland. Damit verändert sich auch der Garten, das merkt der Landschaftsgärtner Tammen immer wieder. Daher rät er dazu, neue Pflanzen auszuprobieren. „Wir sind noch nicht am Ende. Wir müssen noch eine ganze Menge probieren“, sagt er. Manche Pflanzen kämen gut mit den Wetterbedingungen klar, andere überhaupt nicht.

Daher sollten Gartenbesitzer nicht stur an alten Konzepten hängen bleiben, sondern auch neues ausprobieren. „Und vielleicht das ein oder andere vermeintliche Unkraut stehen lassen“, so Tammen.

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