Die Frau am Freitag Mode-déjà-vu im Land von „La dolce vita“

| 03.11.2023 06:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Frau am Freitag war in der Modehauptstadt Mailand. Doch was sie dort sah, kam ihr recht bekannt vor.

Diese Frau am Freitag ist zurück aus dem Urlaub. Zwei Wochen lang hat sie die Auszeit von der Arbeit genossen und eine Woche lang ist sie sogar ganz ins dolce vita eingetaucht. Sie war in Italien. Unter anderem war sie in der Modehauptstadt Mailand unterwegs. Die Frau am Freitag bummelte vorbei an nicht enden wollenden Schaufenster-Meilen und erwartete eigentlich, dass sie die ganz neuen Trends der Modewelt aufschnappen würde.

Doch was sie da zu sehen bekam, war für sie doch ungewöhnlich vertraut. Sie dachte sich: „Diese rote Cordhose kommt mir doch bekannt vor?“ oder „Das schwarze Jeanskleid hattest du doch auch schon einmal im Schrank?“ Es war so weit: Die Mode aus der Jugend der Frau am Freitag wiederholte sich.

Ein Albtraum! Nicht, weil die Frau am Freitag die Mode so schrecklich fand. Gut, es gibt Klamotten, die hätten nicht zurückkommen müssen. Jogginghosen aus Nickistoff, auf deren Hintern „Juicy“ steht, waren damals schon nicht cool und werden es mit den Jahren auch nicht. (Heute kosten sie im Gegensatz zu damals allerdings mehr als 100 Euro). Die Frau am Freitag war eher von sich selbst enttäuscht. Denn wenn sie als junges Mädchen ihrer Mutter die neuen Errungenschaften aus den Modehäusern dieser Welt (New Yorker, Pimkie, Orsay) – zumindest aus Sicht einer 15-Jährigen – präsentierte, antwortete die immer eher unterkühlt mit den Worten: „Sowas haben wir früher auch schon angehabt.“ Was hat sich die Frau am Freitag darüber geärgert: Mode war doch identifikationsstiftend, abgrenzend, ein Symbol für Unabhängigkeit und Stärke – ganz sicher wollte man nicht aussehen wie die eigene Mutter. Und jetzt stand sie selbst als 35-Jährige davor – ihre Mutter war damals nicht viel älter – und dachte: „Das hab ich auch schon im Schrank gehabt.“

Der Modegeschmack ihrer Mutter ist noch immer stilvoll. Wenn das so weitergeht, hat auch die Frau am Freitag eine schicke Zukunft vor sich. Allen 15-Jährigen, die von Mutters Sprüchen genervt sind, rät sie bei Modefragen einfach – tapfer bleiben.

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