Was Sie heute wissen müssen Vier-Tage-Woche | Einzelhandel | Richtfest


Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Redaktionsleitung der Ostfriesen-Zeitung.
Heute ist Donnerstag. Stellen Sie sich vor, heute Abend könnten Sie bereits das Wochenende gemütlich einläuten. Sie könnten sich mit Freunden treffen, ein verlängertes Wochenende mit der Familie planen oder einfach den freien Tag ganz nach Ihren Vorstellungen für sich selbst nutzen. Mehr Zeit für sich, für die Familie: Klingt verlockend, oder? Eine Vier-Tage-Woche könnten sich laut einer Studie 81 Prozent der befragten Beschäftigten vorstellen, 73 Prozent allerdings nur bei vollem Gehalt. Doch für viele Beschäftigte – egal, in welcher Branche – ist die Vier-Tage-Woche in weiter Ferne. Viele Arbeitgeber sehen die Idee nicht nur kritisch, viele sträuben sich regelrecht, darüber überhaupt nachzudenken. Dabei zeigt ein Blick in die Geschichte: Arbeitszeiten waren immer im Wandel. Und auch die Fünf-Tage-Woche musste hart erkämpft werden, bevor sie Normalität wurde. In der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie laufen derzeit Tarifverhandlungen; die Vier-Tage-Woche ist eine der Forderungen der IG Metall. Was gegen diese Forderung spricht und was dafür, hat mein Kollege Martin Alberts recherchiert. Ob es für die Beschäftigten in der Branche eine Chance auf die Vier-Tage-Woche gibt, zeigt sich ab diesem Donnerstag – dann wollen die Verhandlungspartner sich wieder zusammensetzen.
Es gibt in Ostfriesland übrigens Unternehmen, die Modelle mit einer verkürzten Arbeitszeit testen. Zwei Erkenntnisse teilen diese: Es gibt weniger Krankheitsfälle und die Zahl der Bewerber auf offene Stellen ist deutlich gestiegen. Das nimmt dem Argument der Arbeitgeber, die personelle Lage auf dem Arbeitsmarkt sei ohnehin sehr angespannt und offene Stellen könnten jetzt schon kaum besetzt werden, Wind aus den Segeln. Eine verkürzte Arbeitszeit macht Unternehmen für Bewerber attraktiv, die persönliche Zufriedenheit der Mitarbeiter steigt. Wer zufrieden ist, ist dem Unternehmen gegenüber loyal. Oder anders: Wer zufrieden ist, kündigt seltener. Ein Wert, der offenbar noch immer in den Führungsetagen unterschätzt wird. Denn mit jeder Kündigung geht Wissen im Betrieb verloren.
Nicht nur Unternehmen, die am Markt bereits bestehen, sind auf der Suche nach Personal. Auch Neulinge suchen händeringend Verstärkung, vor allem im Einzelhandel und der Gastronomie. In Emden gibt es gerade eine ganze Reihe von Geschäften, die Mitarbeiter einstellen wollen. Dass das gar nicht so einfach ist, hat Sergen Kolcu festgestellt. Er ist Inhaber der Marke „Krispy Kebab“, ein Franchise-Unternehmen, das bereits mit einer Filiale in Leer ansässig ist. Nun soll eine weitere in Ostfriesland dazukommen. Welche Neuerungen es im Einzelhandel sonst noch gibt, hat Mona Hanssen zusammengefasst.
Die Nachricht bewegte gestern viele Menschen: Die Diskothek „Twister Dance“ ist in der Nacht zu Mittwoch abgebrannt. Vor allem auf Facebook teilten viele Menschen, die dort schon einmal zu Gast gewesen sind, Erinnerungen an die Disko. Für das „Twister“ gab es keine Rettung mehr. Als die Einsatzkräfte gegen 23 Uhr alarmiert wurden, schlugen bereits Flammen aus dem Gebäude. Der Schaden geht in die Hunderttausende. Meine Kollegen von Ostfriesen.tv waren vor Ort und haben den Einsatz im Video festgehalten.
Wie verheerend ein Brand sein kann, hat auch das Emder Van-Ameren-Bad im Sommer dieses Jahres erlebt. Brandstifter hatten dort Feuer gelegt. Doch der Verein, der das Bürgerbad betreibt, hat nicht aufgegeben. Auch deshalb nicht, weil das Bürgerbad an der Kesselschleuse in Emden großes Ansehen und wahnsinnig viel Rückhalt genießt. In Rekordzeit wurde das Bad wieder eröffnet und alles so weit vorbereitet, dass der Wiederaufbau der zerstörten Gebäudeteile beginnen konnte. Nun wurde Richtfest gefeiert - fünf Wochen nach Baubeginn. Stephanie Schuurman hat sich auf der Baustelle umgesehen.
Was heute wichtig wird
- Am 25. Oktober wurde im Landkreis Ammerland bei einem Schaf die Infektion mit der Blauzungenkrankheit festgestellt. Das Land Niedersachsen hat damit den Status „BTV 3 frei“ verloren. Für ostfriesische Schaf- und Rinderzüchter hat dieser neue Seuchenstatus weitreichende Folgen. Tatjana Gettkowski berichtet.
- Immer wieder gibt es in Moormerland Ärger wegen mehrgeschossiger Bauten, gleichzeitig ist Wohnraum gefragt. Die Lösung soll ein sogenanntes Dichtekonzept sein, das vorgibt, wo wie hoch gebaut werden darf. Rieke Heinig erklärt es.
- Laut der polizeilichen Kriminalstatistik haben in Niedersachsen die Übergriffe auf Lehrkräfte zugenommen. Wie sieht es im Landkreis Aurich aus? Marion Luppen berichtet.
- In Strackholt braut ein Bayer seit etwa zwei Jahren Nordseer-Bier – und betreibt mittlerweile auch eine Kneipe. Nicole Böning hat ihn besucht.
- Nach aufwendiger Sanierung öffnet an diesem Donnerstag das große Rewe-Center in Emden. Mona Hanssen schaut, was es Neues gibt und wie es in dem neuen Supermarkt aussieht.
- Kommende Woche findet ein Infoabend zur Zukunft von Greetsiel statt. Die Gemeinde wünscht sich ein neues Konzept. Dabei hatte sie 2016 bereits eins in Auftrag gegeben. Hannah Weiden hat es sich noch einmal angeschaut.