Was Sie heute wissen müssen

Reimann | Enercon | Gallimarkt

|
Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 08.09.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
Artikel hören:
Artikel teilen:

Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Die ehemalige Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) darf nur zehn Monate nach ihrem Ausscheiden aus ihrem Amt in Hannover die Chef-Lobbyistin der AOK-Krankenkassen in Deutschland werden. Die Landesregierung hatte keine Einwände: Weil keine öffentlichen Interessen beeinträchtigt seien, sei auch keine Wartezeit nötig, hieß es gestern. Anders sieht das der gemeinnützige Verein Lobbycontrol, der nach eigenem Bekunden über Machtstrukturen und Einflussstrukturen in Deutschland und der EU aufklären will. Mein Kollege Andreas Ellinger hatte ihn um eine Einschätzung gebeten. Lobbycontrol sieht den Seitenwechsel von Reimann kritisch: „Sie bringt Insiderwissen aus dem Ministerium in die AOK. Niemand kann überprüfen, ob sie vertrauliche Interna aus der Regierungszeit an die AOK weitergibt.“ Den ganzen Artikel lesen Sie hier. „Neid und Missgunst sind fehl am Platz“, kommentiert Hannover-Korrespondent Lars Laue die Personalie. Dass die Landesregierung für den Wechsel Reimanns den Weg frei gemacht habe, sei ein „richtiges und wichtiges Signal“. Hier finden Sie seinen Kommentar.

Wie sieht die Zukunft von Enercon aus? Der Windkraftanlagenhersteller aus Aurich war in eine massive Krise geraten, hatte dreistellige Millionenverluste geschrieben und musste hunderte Arbeitsplätze streichen. Nun will das Unternehmen auf dem Markt wieder angreifen. Mein Kollege Ole Cordsen begleitet die Entwicklung bei Enercon seit Jahren und beschreibt in seinem Artikel, mit welchen Neuerungen die Auricher bei der Fachmesse Husum Wind vertreten sein werden. Im Gepäck haben sie allerdings auch Forderungen an die Politik. Erfahren Sie hier mehr.

Kostenlos Bus fahren - mit diesem Angebot locken die Verkehrsbetriebe Ems-Jade (VEJ) aktuell. Der erste Aktionstag war am Sonnabend, der nächste folgt an diesem Sonnabend. Die Busunternehmen wollen für den ÖPNV werben - für den öffentlichen Personennahverkehr. Ein umständlicher Begriff, der für mich leider auch deutlich macht, warum das Umsteigen vom Auto auf Bus und Bahn für viele Menschen in unserer ländlichen Region überhaupt kein Thema ist. Ich habe mir den Spaß gemacht, mal zu gucken, wie lange ich mit dem ÖPNV für den Weg zur Arbeit bräuchte. Mit dem Auto fahre ich etwa eine Viertelstunde. Mit Bus und Bahn wäre ich morgens im allergünstigsten Fall 55 Minuten unterwegs. Am Abend käme ich allerdings nicht mehr nach Hause. Da fährt nichts mehr. Die Bushaltestelle direkt vor meinem Haus ist also leider weiterhin keine Einladung zum Umstieg vom Auto auf den ÖPNV, sondern ein Mahnmal für mehr Fortschritt bei der Verkehrswende. Für solche Aktionstage bin ich also der falsche Adressat. Aber wie kommt das Angebot bei anderen Ostfriesen an? Das hat unsere Auricher Reporterin Nicole Böning in Erfahrung gebracht. Tilly Rachner, Geschäftsführer der VEJ, zeigte sich ganz begeistert von den Rückmeldungen der Busfahrer. Konkrete Fahrgastzahlen konnte er allerdings noch nicht nennen. Welche Kritik es an der Aktion aber auch gibt, lesen Sie hier. 

Nicole Böning ist übrigens ein Neuzugang in unserem Team - oder besser gesagt: eine Rückkehrerin. Das gilt auch für Stephanie Tomé, die seit Monatsbeginn die Emder Lokalredaktion verstärkt. Beide Kolleginnen haben vor Jahren ihr Volontariat in unserem Hause absolviert und beruflich dann andere Wege eingeschlagen. Ich freue mich, dass wir die beiden wieder an Bord haben! 

Was wird nun aus dem Gallimarkt? Die Frage beschäftigt viele Ostfriesen. Nach einem Jahr Corona-Pause endlich wieder feiern, in Bremen wurde der Freimarkt ja schließlich auch erlaubt. Die Leeraner Stadtverwaltung hatte sich zwar schon für eine Gallimarkt-Absage ausgesprochen. Doch wer seine Hoffnungen auf die Politik gesetzt hatte, wird nun enttäuscht. Reporterin Katja Mielcarek hat das Meinungsbild bei den Sprechern der Fraktionen und Gruppen abgefragt. Das Ergebnis erfahren Sie hier. Wird es diesmal wenigstens eine Kirmes-Meile geben? In Papenburg, Emden und Oldenburg hatte man damit im Vorjahr schon gute Erfahrungen gemacht. Es könne doch nicht sein, dass die Schausteller zwei Jahre hintereinander einen Bogen gerade um Leer machen müssten, so deren Sprecher Karl-Heinz Langenscheidt zu meiner Kollegin. Warten wir es ab. 

Was heute wichtig wird:

  • Eine Frau aus Wiesmoor soll ihren Mann angestellt und dann entlassen haben, damit er Arbeitslosengeld kassiert. Es entstand ein Gesamtschaden von 180.000 Euro. Nun steht die Frau vor Gericht. Gabriele Boschbach berichtet.
  • Auf dem Emder Schützenplatz tut sich etwas: Fahrgeschäfte werden aufgebaut. Am Wochenende öffnen die Schausteller ihren Bliede-Park. Stephanie Tomé sieht sich dort um.
  • Mitten auf dem Radweg des Bahnübergangs an der Bremer Straße in Leer steht ein Zaun. Der hintere Teil ragt zu weit in den Bereich herein. Was die Radfahrer davon halten, haben sie jetzt gezeigt. Katja Mielcarek berichtet.
  • Steigt der Meeresspiegel weiter an, wird das Folgen für das Wattenmeer vor der Nordseeküste haben. Welche das genau sein könnten, beleuchtet Imke Oltmanns im Gespräch mit zwei Wissenschaftlern.
  • In Norden gibt es sechs Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters. An diesem Mittwochabend stellen sie sich bei einer Podiumsdiskussion den Fragen von Nina Harms und Claus Hock. Die Veranstaltung wird live übertragen.

Wenn Sie diesen Nachrichtenüberblick jeden Morgen bequem per E-Mail zugestellt bekommen möchten, dann abonnieren Sie doch einfach unseren Newsletter.

Ähnliche Artikel