Was Sie heute wissen müssen

Skandal erschüttert Wiesmoor | Diskussion um Emder Wochenmarkt | MV-Sahnestück für Meyer-Werft

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 14.04.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Nach den Enthüllungen über die Verbindungen zwischen einem Firmengeflecht in Wiesmoor und den Hells Angels in Bremen und Delmenhorst recherchiert Daniel Noglik weiter in der Sache. Der Skandal erschüttert den VfB Germania Wiesmoor. Drei Fußballer aus den Reihen des Vereins sind in den Fall verwickelt. Ob sie weiter für den VfB tätig sein dürfen, soll sich noch vor Ostern klären. Das sagte der Vereinsvorsitzende Focko Schoon meinem Kollegen. Man sei sich der Verantwortung gegenüber dem Verein und den Mitgliedern bewusst. Die Zukunft der VfB-Arena im Ort sieht derweil düster aus: Geschäftsführer der Soccerhalle ist Christian Rademacher-Jelten, der Strippenzieher in dem dubiosen Firmenkonstrukt. Wiesmoorer Eltern machen jetzt bei den Vereinen Druck, die bisher dort trainiert haben. Sie wollen nicht, dass ihre Kinder sich in einer solchen Umgebung aufhalten. Lesen Sie hier mehr zu dem Thema.

Von einem „Paukenschlag in der Emder Innenstadt“ spricht Heiko Müller. Dort ist überraschend wieder die Diskussion um den Standort des Wochenmarktes aufgeflammt. Als er davon Wind bekam, hat mein Kollege seine eigentlichen Pläne für den Arbeitstag über den Haufen geworfen und jede Menge Gespräche geführt. Seinen Recherchen zufolge wollen sowohl Gastronomen als auch Teile der Marktbeschicker den Wochenmarkt zumindest in der wärmeren Jahreszeit wieder vom Neuen Markt in den Stadtgarten verlagern. Für die Betreiber von Cafés und Restaurants am Neuen Markt läge der Vorteil klar auf der Hand: Sie müssten ihr Mobiliar an den Markttagen nicht mehr für die Stände zur Seite räumen, was jedes Mal viel Aufwand bedeutet, und hätten durch den Markt keine Einschränkungen mehr. Der Neue Markt ist zwar seit 1958 der angestammte Platz für den Emder Wochenmarkt. Doch während seiner Umgestaltung in den Jahren 2020/2021 war man schon einmal auf den Stadtgarten ausgewichen. Diese Ausweichlösung hatte schon damals Teilen der Bevölkerung und einigen Marktbeschickern so gut gefallen, dass sie einen dauerhaften Umzug ins Grüne durchsetzen wollten. Steigen Sie hier ein in eine Kontroverse, die viele Emder bewegt.

Trotz aller Rettungsbemühungen mussten die MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern im Januar einen Insolvenzantrag stellen. Ein schwerer Schlag für das Bundesland, in dem die Werften ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sind. Jetzt wird um die verschiedenen Teile des Unternehmens geschachert. Ein Filetstückchen hat sich die Meyer-Werft gesichert. Zusammen mit der Fassmer-Werft aus der Wesermarsch wollen die Papenburger das Schiffbau-Ingenieurbüro Neptun Ship Design mit rund 100 Mitarbeitern übernehmen: Ziel sei es, den Bau und die Entwicklung von Spezialschiffen zu stärken, wie es hieß. Mehr dazu lesen Sie hier. Mit den Rostockern hole man sich Erfahrung und Know-how ins Haus, so Karolina Meyer-Schilf zu der Übernahme. Lesen Sie hier Ihren Kommentar. Beim großen MV-Ausverkauf will offenbar auch das Verteidigungsministerium zuschlagen, wie der Spiegel berichtet. Teile der Rostocker Werft-Infrastruktur sind hier in den Fokus geraten: Hier könnten künftig Korvetten der Marine gewartet werden. Hier finden Sie den Spiegel-Artikel.

Kurz nach Ausbruch des Kriegs in der Ukraine waren Jasmin Keller und Claus Hock in Polen an der ukrainischen Grenze, um sich dort selbst ein Bild von der Lage zu machen und über die Arbeit der ostfriesischen Helfer vor Ort zu berichten. Dabei traf unser Reporterteam auch die 18-jährige Anna. Sie war mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester aus Kiew geflohen. Damals hoffte Anna noch auf eine schnelle Rückkehr in ihre Heimat. Wie geht es der jungen Frau heute? Claus Hock hat über Zoom mit ihr gesprochen. Das Interview lesen Sie hier.

Die Hilfsbereitschaft für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine ist überwältigend. Doch sie bringt auch Probleme für die Helfer mit sich. Denn nicht selten werden sie damit konfrontiert, dass sie Spenden nur für die Ukrainer verwenden sollen, nicht für andere Flüchtlinge. „Das geht natürlich nicht. In solchen Momenten wird deutlich, in welchem Zwiespalt die Flüchtlingsarbeit momentan steckt“, so Helene Frieden. Sie leitet die Stabsstelle Integration der Johanniter-Unfall-Hilfe im Regionalverband Weser-Ems. Meine Kollegin Nicole Böning hat mit ihr über die Herausforderungen in der jetzigen Lage gesprochen. 

Die Bilder des Grauens und Berichte von Kriegsverbrechen in der Ukraine dürften den Ostermärschen in diesem Jahr Zulauf bescheren. Zentraler Kundgebungsort in Ostfriesland ist traditionell Emden. Am Sonnabendmorgen treffen sich die Teilnehmer am Bahnhof, um von dort aus in den Stadtgarten zu ziehen. Worauf stellen sich die Organisatoren in diesem Jahr ein? Gordon Päschel hat darüber mit Michael Schunk gesprochen

„Frohe Ostern!“, das wünschten mir gestern schon etliche Leute, die ich beim Einkaufen traf. Das schien mir etwas verfrüht. Aber heute ist ja schließlich schon Gründonnerstag: Kann man sich da schon so von Gesprächspartnern und Kollegen verabschieden? Nein, besser nicht, wie diverse Quellen im Netz mir verrieten. Bei gläubigen Christen könnte man ins Fettnäpfchen treten. Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag gehören zu den so genannten Kartagen, die dem Leben und Sterben Jesu gewidmet sind, also eher traurige Tage. Ein fröhlicher Gruß wäre unangebracht. Ostersonntag wird die Auferstehung Jesu gefeiert - ein freudiger Tag, also passt ab da auch „frohe Ostern“. Für heute empfehlen die Benimm-Experten eher neutrale Formen. Also wünsche ich Ihnen jetzt ein langes Wochenende mit viel Sonnenschein, eine schöne Zeit mit der Familie und eine erfolgreiche Ostereiersuche. 

Was heute wichtig wird:

  • Das Unternehmen Kentucky Fried Chicken hat Interesse an einem Standort in Leer. Doch wie weit sind eigentlich die Pläne, bald Fast Food in der Stadt anzubieten? Katja Mielcarek fragt nach.
  • Vergangene Woche hat sich die Kreisverwaltung Aurich zur geplanten-Kita-Übernahme geäußert, jetzt melden sich die Bürgermeister zu Wort. Marion Luppen berichtet.
  • Erleichterung in Upschört: Die zunächst angekündigten Container für eine Flüchtlings-Sammelunterkunft kommen nicht in die Gemeinde. Stattdessen sollen sie nun nach Esens. Imke Oltmanns berichtet.
  • Der Ostereinkauf könnte in diesem Jahr wegen der Preissteigerungen bei den Lebensmitteln deutlich teurer werden. Verzichten die Menschen deshalb auf etwas? Heiko Müller hört sich im Supermarkt um.
  • Die Ärztin Friederike Nogat-Steckstor aus Wiesmoor bietet einen Kursus speziell für depressive und coronageschädigte Menschen an. Jens Schönig durfte bei einem Treffen dabei sein. Er berichtet von den Einzelschicksalen und erzählt, warum an einer Feuerstelle persönliche Zettel verbrannt werden.
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