Was Sie heute wissen müssen Haus droht einzustürzen | Menschen auf Festen | Vom Ende des iPods

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 23.05.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

So etwas erwartet man ja eigentlich nicht in einem Land mit hoch entwickelter Bürokratie wie Deutschland, wo Bauvorschriften für relative Sicherheit von Häusern sorgen. Relativ. Ganz offenbar. Denn am Samstagmorgen stürzte einfach mal so der Giebel eines Hauses im Touristenort Greetsiel auf die Straße. Als Ursache gab die Feuerwehr in ihrer ersten Mitteilung „starken Wind“ an. Ein paar Stunden später - unser Videoteam von Ostfriesen-TV war schon vor Ort - wurde klar, dass zwei Gebäude stark einsturzgefährdet sind. Bei der Kernsanierung war der Boden abgetragen worden, worauf die Mauern nicht mehr standfest waren. Mit 80 Einsatzkräften, auch des THW, mussten beide Häuser aufwändig abgerissen werden, berichtete Gordon Päschel am Samstagnachmittag.

Nach 17 Stunden, die ganze Nacht hindurch, war der Großeinsatz der ehrenamtlichen Helfer endlich beendet, die beiden beschädigten Gebäude mit Hilfe eines Baggers abgerissen und die angrenzenden Häuser gesichert. Eine Reinigungskraft, die Samstagmorgen im Restaurant „Seestern“ Klarschiff machte, hatte als erstes die Polizei informiert. Die Einsatzleitung ließ das Restaurant am Einsatztag schließen, um niemanden zu gefährden. Auch ein Rentner, der gegenüber wohnt, hatte den großen Knall um 6.40 Uhr gehört. Die Feuerwehr kontaktierte einen Baufachberater des THW, und so nahm der ungewöhnliche Einsatz seinen Lauf. Gordon Päschel hat ihn gestern Nachmittag nochmal nachvollzogen.

Das Wetter am Wochenende war schöner als befürchtet, und so hatten die Menschen in ganz Ostfriesland viel Spaß am Draußensein. Ob beim „Lekkermarkt“ in Leer, dem Fehntjer Markt in Rhauderfehn oder am wiedereröffneten Delftstrand in Emden und, nicht zu vergessen, beim Sommerfest der Zeitungsgruppe Ostfriesland in Aurich-Tannenhausen (nein, hierzu gibt es keinen Bericht und auch keine Bilder vom Bananaboot fahrenden Chefredakteur), überall wurde die neue Freiheit im dritten Corona-Frühling genossen. Dabei sind die Inzidenzen weiterhin hoch und ein beträchtlicher Teil der Ostfriesen ungeimpft. Daran änderte auch der Totimpfstoff Novavax nichts. Im Vierteljahr seit Zulassung ließen sich lediglich 226 Menschen in der Region damit impfen, hat Michael Kierstein recherchiert.

Bleiben wir im Landkreis Leer. Das dortige Kreishaus fällt im Moment durch viele Konflikte auf. Ob nun der Streit mit der Stadt Leer um die Defizite bei den Kindergärten, der vergangene Woche eskaliert war oder nun die Auseinandersetzung um die Höhe der Zuschüsse, die dafür sorgen könnten, dass sich der Betreuungsverein Leer auflösen wird. Es geht um lächerliche 10.000 Euro, wie Nikola Nording recherchiert hat. Immerhin 40 Ehrenamtliche sind für den Verein tätig.

Dass Landwirte heute viel fortschrittlicher ihrem Beruf nachgehen, als die meisten anderen Mitbürger, weiß jeder, der sich schon einmal mit bäuerlicher Produktion beschäftigt hat. Das gilt auch beim Wetter. Bauernregeln waren immer schon nur Annäherungen, ebenso der Blick in den Himmel, heute nutzen Landwirte Wetter-Apps, um ihre Erntechancen zu kalkulieren. Die digitalen Informationsdienste liefern viele wichtige Daten: Wann es wie stark regnen, die Sonne scheinen und aus welcher Richtung der Wind mit welcher Geschwindigkeit wehen wird und wie warm oder kalt es wird. Christine Schneider-Berents hat mit Bauer Ihno Groeneveld gesprochen. Um Landwirtschaft und Kühe geht es auch in der dritten Folge unseres neuen Videoformats „Die Klima-Checker“. Jasmin Keller und Robert Mohr haben nachgefragt: „Was haben Kuh-Rülpse mit dem Klimawandel zu tun?

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ein bis dahin eher als Hersteller von Homecomputern bekanntes Unternehmen namens Apple 2001 eine Revolution startete und den ersten „iPod“ auf den Markt brachte. Das handtaschengerechte Gerät spielte Musik als MP3-Dateien ab, bis dahin hörte man noch CDs, und die schon auf dem Markt befindlichen MP3-Player waren weder schön noch klangen sie vergleichbar gut. Klar, dass das Ding teuer war, ich konnte es mir jedenfalls nicht leisten. Jetzt hat Apple die Produktion eingestellt, das MP3-Format ist geblieben, zum Beispiel bei Streamingdiensten wie Spotify. Und was sagen hiesige Künstler zum Ende des iPods? Tobias Rümmele, nur wenige Jahre älter als das Gerät, hat nachgefragt.

Was heute wichtig wird:

  • Für sie ist das Maß voll: Eine Niederländerin mag nicht mehr mit dem Bus zwischen Groningen und Leer fahren. Die Bundespolizei kontrolliere ständig, alle verpassten ihre Anschlüsse. Mit dem Zug sei das nie so gewesen. Vera Vogt fragt nach, was da los ist.
  • Familie Gertje in Wiefelstede nutzt ihren eigenen Garten auch für die Gäste ihrer Ferienwohnung - und bietet dort sogar Kneipp-Anwendungen an. Karin Lüppen hat sich das angesehen.
  • Die Freie Christliche Schule hat vergangene Woche das schon länger geplante Gespräch mit der Gemeinde Südbrookmerland über die Ergebnisse der Elternbefragung nachgeholt. Wie sieht sie nunmehr ihre Möglichkeiten, sich dort anzusiedeln? Marion Luppen fragt nach.
  • Uhren Harms in Wiesmoor war eine in der ganzen Region bekannte Laden-Legende. Jetzt sind die Geschwister Alberti dort eingezogen, verkaufen zwischen Spanplatten, Gerüsten und Pizzakartons und versuchen einen Neuanfang. Ole Cordsen guckt sich das mal an.
  • Wie geht es der kleinen Liah-Mara? Stephanie Tomé hat die Familie des achtjährigen Mädchens besucht, das an einer selten Krankheit leidet und im vergangenen Jahr eine Knochenmarkspende erhalten hatte.
  • Oliver Haase führte jahrelang im edlen Emder Klub zum guten Endzweck als Oberkellner Regie. Im Alter von 53 Jahren sattelt er gerade um. Nach mehr als drei Jahrzehnten in der Gastronomie kehrt er der Branche den Rücken. Gordon Päschel hat mit ihm gesprochen.
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