Was Sie heute wissen müssen Millionen für Klinik | Todesfahrt für Enten | Camping für Grundstück

|
Eine Kolumne von Timo Sager
| 16.06.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
Artikel hören:
Artikel teilen:

Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

460 Millionen Euro. Bei der Zahl kann man mal kurz innehalten. Es ist die Summe, die das Land Niedersachsen für den Bau einer Zentralklinik in Georgsheil zu geben bereit ist. Mindestens. Es könnten auch mehr werden. Die 460 Millionen Euro entsprechen 80 Prozent der geschätzten Bausumme von 567 Millionen Euro. Steigt die, steigt auch die Fördersumme. Es brauchte nicht erst die Elbphilharmonie, um zu wissen, dass es mit den Baukosten-Schätzungen immer so eine Sache ist. Darum haben die Verantwortlichen vorsichtshalber schon angekündigt: Aus den 567 Millionen könnten auch 720 Millionen Euro werden. Die Schätzung stammt aus dem Februar. Vor dem Hintergrund der aktuellen Inflation und Energiepreisentwicklung wage ich mal die Prognose, dass auch das nicht reichen wird. Im Preis mit drin sind auch nicht die Investitionen für die umliegende Infrastruktur. Alles Wichtige zu der Entscheidung gestern in Hannover hat Marion Luppen zusammengefasst.

Als die Kunde aus der Landeshauptstadt nach Ostfriesland drang, hat sie für ganz unterschiedliche Reaktionen gesorgt. Die SPD im Auricher Kreistag sprach vom „endgültigen Durchbruch“. Die Auricher Grünen fürchten große Belastungen für die kommunalen Haushalte. Auch hier berichtet Marion Luppen. Gordon Päschel hat sich in Emden umgehört. Dass die Entscheidung dort ebenfalls zwiespältig gesehen wird, zeigt die Überschrift seines Artikels: In Emden wachsen Zuversicht und Frust.

Es ist ein unglaublicher Vorwurf: In Filsum soll der Fahrer eines Paketdienstes absichtlich eine Entenfamilie überfahren haben. Der Mann erwischte mit seinem Transporter die Entenmutter und eines ihrer Küken, als die gerade die Straße überqueren wollten. Mehrere Autofahrer hatten das bemerkt, angehalten und die Warnblink-Anlage eingeschaltet. Der Paketfahrer kam von der anderen Seite und soll – so sagen es Zeugen – seinen Wagen absichtlich in Richtung der Tiere gelenkt haben. Einer der Autofahrer erstattete bei der Polizei Anzeige. Wie Daniel Noglik weiter schreibt, hat der Paketdienst bereits Konsequenzen gezogen. Was Daniel noch schreibt, ist erschreckend: Dass Tiere absichtlich überfahren werden, ist gar nicht so selten.

In Leer ist der gesperrte Stadtring aktuell ein Thema, über das sich jeder aufregen kann. Wer ab und an mal mit dem Auto in der Stadt unterwegs ist, weiß, dass das auch mit geöffnetem Stadtring alles andere als ein Vergnügen ist. Der Grund für die lange Dauer der Sperrung ist eine marode Brücke. Sie ist in einem deutlich schlechteren Zustand als angenommen. Pfusch am Bau wurde zunächst vermutet. Wie sich jetzt herausgestellt hat, stimmt das aber nicht. Die Firma, die die Brücke vor rund 70 Jahren gebaut hat, hat wohl alles richtig gemacht – aus damaliger Sicht. Michael Kierstein berichtet, wo genau das Problem steckt.

Turbulent ging es gestern vor dem Rathaus der Gemeinde Moormerland zu. So turbulent, dass die Geschichte, die eigentlich erledigt war, noch eine Ergänzung bekommen musste. Ein Ehepaar war zum Verwaltungssitz gekommen, um zu bleiben. Bis Sonnabend. Da sollten zwei Bauplätze in Jheringsfehn vergeben werden. Weil das Windhundverfahren ausgerufen worden war (wer zuerst kommt, mahlt zuerst), wollten Takea und Harald Hartmann auf Nummer sicher gehen und bezogen schon gestern Quartier. Karin Lüppen sprach mit ihnen. Nachdem sie einige Stunden vor dem Rathaus verbracht hatten, machte der Verwaltungsrat der Gemeinde der Sache aber ein Ende – sehr zum Unmut von Ehepaar Hartmann. Wie es dazu kam, hat Nikola Nording aufgeschrieben.

Anfang Juni hatte Vera Vogt über eine Fahrradkontrolle der Polizei in Weener berichtet. Dabei fiel auf: Fast alle Radfahrer, die von den Polizisten wegen eines Vergehens angehalten wurden, waren auf der falschen Seite unterwegs. Auf den Bericht über die „Geisterradler“ haben wir viele Reaktionen bekommen. So viele, dass Vera das Thema noch einmal aufgegriffen hat. Leser berichten von Straßenkreuzungen, an denen sie es für lebensgefährlich halten, so zu fahren wie es das Gesetz vorsieht. Und auch die Beschilderung lädt ab und an dazu ein, auf der anderen Straßenseite zu fahren.

Für 11,50 Euro können Sie ihn für einen Tag mieten. Für knapp 100 Euro sogar darin übernachten: Für ein paar Tausend Euro steht er in Ihrem Garten. Die Rede ist vom Strandkorb. Das unverzichtbare Inselutensil wurde gestern gefeiert. An Nord- und Ostsee war „Tag des Strandkorbs“. Seite Geschichte begann im 19. Jahrhundert. Der Rostocker Korbmachermeister Wilhelm Bartelmann baute einen Strand-Stuhl. Ein Einsitzer, ungepolstert, die Lehne nicht verstellbar – kein Vergleich mit dem, was heute zwischen Borkum und Usedom im feinen Sand steht. Aber ein Anfang. Wie es weiterging mit dem Outdoor-Möbel, was noch kommen könnte und was man beachten sollte, wenn man sich einen Strandkorb kaufen möchte, hat sich Mona Hanssen angeguckt.

Was heute wichtig wird

  • Mit dem Auto derzeit durch Leer zu fahren, ist keine große Freude. Die Stadtrings-Sperrung, die neue Bummert-Ampeln, aber auch der Bahnübergang an der Bremer Straße sorgen für Staus. Die Leeraner Redaktion hat das zum Anlass genommen, drei verschiedene Strecken zu testen. Auf welchem Weg man am schnellsten war, haben sie im Anschluss aufgeschrieben.
  • Eigentlich sollte die viel diskutierte neue Ampel an der Felta-Tankstelle in Weener im Frühjahr aufgebaut werden, jetzt ist fast Sommer. Wo hakt es? Tatjana Gettkowski hat nachgefragt.
  • Im Jugendhilfeausschuss des Kreistags Aurich geht es heute um die Arbeitsbedingungen für Tagesmütter. Sie sollen mehr Geld bekommen. Marion Luppen berichtet.
  • 140 Menschen aus 19 Nationen haben einen neuen Weltrekord beim Speaker Slam aufgestellt, darunter eine Frau aus Neufunnixsiel. Sabine Winter ist heute Laufbahn- und Karriere-Coach – als ehemalige Legasthenikerin und Hauptschülerin. Susanne Ullrich stellt sie vor.
  • Die Staatsanwaltschaft Aurich legt einem heute 44 Jahre alten Mann die gemeinschaftliche Begehung einer besonders schweren räuberischen Erpressung zur Last. Zusammen mit drei anderen soll er das Opfer unter Schlägen zur Herausgabe von Bargeld erpresst haben. Weitere Straftaten folgten. Bettina Keller berichtet.
  • Eine Schülergruppe der BBS II wollte in einer Umfrage wissen, wie gut der Emder Wochenmarkt ankommt und wo er künftig stehen sollte. Vor allem Letzteres ist wegen der teuren Sanierung des Neuen Marktes ein Politikum. Gordon Päschel ist dabei, wenn die Ergebnisse der Umfrage präsentiert werden.
  • Die Erdbeer-Saison ist gestartet. In Ostfriesland kann man auf vier Höfen selbst pflücken. In einem neuen Teil unserer Serie „Leckerst un Best“ sagen wir, wo – und warum es nächstes Jahr weniger Flächen sein könnte. Mona Hanssen berichtet.
Ähnliche Artikel