Was Sie heute wissen müssen

Millionen-Projekt in der Krummhörn | Wie sicher sind Erdgas-Autos? | Und wie gefährlich Senioren am Steuer?

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 13.04.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Grüner Wasserstoff gilt als wesentlicher Baustein für die Energiewende. Jetzt könnte ich so tun, als wäre ich so richtig im Thema. Das stimmt aber nicht, da bin ich ganz ehrlich. Wir sind ja hier unter uns. Bisher habe ich das Thema nur oberflächlich verfolgt, weil es in meinem Alltag nicht wirklich eine Rolle spielte. Das hat sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine auf einen Schlag geändert. Plötzlich ist überall die Rede vom Wasserstoff. Die Europäische Union und die Bundesregierung wollen die Abhängigkeit von Öl und Gas aus Russland beenden. Beim Umstieg auf alternative Energien wird mächtig aufs Tempo gedrückt - und die ostfriesische Halbinsel ist mittendrin im Geschehen. Gestern wurde bekannt, dass der Energiekonzern Uniper in der Krummhörn die Speicherung von Wasserstoff in unterirdischen Salzkavernen erproben will. Ausgelegt sind die drei Kavernen bislang für die Speicherung von Erdgas, genutzt werden sie schon seit einigen Jahren nicht mehr. Nun ist Uniper mit den zuständigen Bergbaubehörden im Gespräch, will möglichst schnell mit dem Umbau beginnen. Lesen Sie hier mehr zu dem Zehn-Millionen-Projekt. „Das ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und ein wichtiger Schritt zur Energie-Souveränität Deutschlands“, kommentierte der SPD-Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff aus der Krummhörn die Nachricht. Ein ähnliches Forschungsvorhaben plant die Storag Etzel mit Partnern für die Kavernen im Kreis Wittmund. Imke Oltmanns hat vor einigen Tagen darüber berichtet. Allerhöchste Zeit also für mich, tiefer in die Materie einzusteigen. „Wie funktioniert Wasserstoff-Energie?“ - Das erklärt das ZDF hier in einem anschaulichen Video.

Beim Sichten der Polizeimeldungen bin ich gestern auf einen kuriosen Unfall am Montag in meiner Gemeinde gestoßen: Beim Einparken war eine Frau mit ihrem Auto erst gegen die Wand eines Supermarktes gefahren und dann, beim schnellen Zurücksetzen, auch noch gegen eine andere Hauswand gerummst. Es entstand ein beträchtlicher Schaden, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Dieser Vorfall passte perfekt zu einem Thema, das meine Emder Kollegin Mona Hanssen gerade in Arbeit hatte. Denn die Dame am Steuer war laut Polizeibericht stolze 85 Jahre alt - und damit eine typische Vertreterin der „Risikogruppe ab 65“, wie die Polizei es nennt. Aus der Unfallstatistik der Polizeiinspektion Leer/Emden für das vergangene Jahr geht ein deutlicher Anstieg von Unfällen hervor, in die Senioren am Steuer verwickelt waren. Mona Hanssen hat nachgefragt, wie aussagekräftig die Statistik ist und wo genau die betagten Autofahrer Probleme haben. Auch die Frage, ob man ab einem bestimmten Alter vielleicht besser den Führerschein abgeben sollte, wird in ihrem Artikel beleuchtet. 

Ein Zwischenfall an einer Tankstelle in Wittmund sorgte am Wochenende für Schlagzeilen: Ein 56 Jahre alter Mann wurde verletzt, als er seinen Wagen mit Erdgas betanken wollte und es zu einer Verpuffung kam. Meine Kollegin Gabriele Boschbach hat das zum Anlass genommen, die Sicherheit erdgasbetriebener Fahrzeuge zu hinterfragen. „Erdgas-Autos sind sicher, wenn man sich an die Regeln hält.“ Das sagte ihr Jens Voshage. Als Sprecher des Zapfsäulenbetreibers OrangeGas war eine andere Antwort von ihm jetzt nicht wirklich zu erwarten. Allerdings hat Voshage es nicht bei diesen Worten belassen, er konnte auch einiges zum Zustand des Unfallautos in Wittmund sagen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ostern steht vor der Tür, das wichtigste christliche Fest. An Ostern feiern Christen die Auferstehung von Jesus und seinen Sieg über den Tod. Die Feiertage nehmen auch alle gerne mit, die nicht in der Kirche sind. Wie ich. Ich bin damit in immer größerer Gesellschaft. Erstmals seit Jahrhunderten ist weniger als die Hälfte der Deutschen in einer Kirche. Diese Nachricht kam gestern rein. Von einem „Kulturumbruch“ war die Rede. Meine Kollegin Julia Jacobs hat das aufgegriffen und mit Kirchenvertretern aus der Region gesprochen. Welche Rolle spielt die Kirche bei den Menschen in Ostfriesland noch? Hier lesen Sie ihren Artikel.

Die Zwangspause in der Pandemie war in jeder Hinsicht eine Katastrophe für die Schausteller. Die Einnahmen brachen weg, viele brachte Corona an den Rand der Existenz. Jetzt endlich können sie wieder durchstarten. Die ersten Jahrmärkte ohne große Einschränkungen laufen bereits - wie die Osterwiese in Bremen. Wer nicht so weit fahren möchte, kann am Wochenende nach Ostern Aurich ansteuern, wo dann der Ostermarkt aufgebaut sein wird. “Wir sind überglücklich, dass es wieder losgeht“, sagte Dennis Eden, Pressesprecher des Vereins reisender Schausteller Ostfriesland, zu unserer Auricher Lokalchefin Marion Luppen. Der Wittmunder wird selbst mit einem Kinderkarussell vor Ort sein. Bei aller Freude über den Neustart plagen die Schausteller aber auch große Sorgen: Die gestiegenen Preise für Energie und Lebensmittel schlagen auf der Kirmes voll durch. Werden die hohen Kosten auf die Besucher umgewälzt? Das erfahren Sie hier.

Was heute wichtig wird:

  • Frieden schaffen ohne Waffen - der Slogan der Friedensbewegung rückt europaweit gerade in Rekordzeit in den Hintergrund. Gordon Päschel spricht darüber anlässlich des Ostermarsches 2022 in Emden mit den Organisatoren der Kundgebung.
  • Am Karfreitag essen viele Ostfriesen traditionell Fisch. Aber welchen kann man guten Gewissens kaufen und essen? Vera Vogt fragt nach.
  • Ein Mann aus Carolinensiel soll 2019 sein Baby beim Wickeln schwer misshandelt haben. In erster Instanz war er zu zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Bettina Keller begleitet die Berufungsverhandlung am Landgericht Aurich.
  • Malte Blümel möchte bei der CDU im Kreis Leer einen Generationswechsel einleiten. Der JU-Vorsitzende tritt gegen die aktuelle Vorsitzende Melanie Nonte an, die als angeschlagen gilt. Nikola Nording berichtet.
  • Auf Emder Gewässern gibt es immer mehr Vögel, die hier eigentlich nicht heimisch sind. Welche Probleme das mit sich bringt, erklärt Mona Hanssen.
  • Die Stadt Wiesmoor will Bürger, die sich Photovoltaik-Anlagen aufs Dach bauen, mit Fördergeld unterstützen. Wieviel Anlage kriegt man für das Geld und lohnt sich die Investition für Hausbesitzer langfristig? Jens Schönig fragt nach.
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