Was Sie heute wissen müssen Mehr Mut bei Frauen | Windparks in Gefahr | Segeln als Klimaschutz

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 08.03.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Gestern war Equal Pay Day. Der Tag, der den Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern markiert. Vor zwei Jahren war er noch drei Tage später, also drei Tage mehr Ungerechtigkeit als 2023. Trotzdem ist Familienministerin Lisa Paus aus dem münsterländischen Rheine überzeugt: „Wir leben nach wie vor im Patriarchat, von dem wir uns verabschieden müssen.“ Was bedeutet eigentlich Gender Pay Gap genau? Diese Frage beantwortet Flora Hallmann.

Heute ist Weltfrauentag. In der heutigen Ausgabe der OZ haben wir dazu viele Texte. Einen der beeindruckendsten hat Susanne Ullrich geschrieben. Sie hat sich mit Karin Emmelmann unterhalten. Die heute 70-Jährige war acht Jahre lang Bürgermeisterin von Friedeburg (bis 2014) - und damit eine Pionierin im bis heute sehr männerdominierten Ostfriesland. Als erste Frau in einem Wittmunder Rathaus wünscht sie sich mehr Mut bei Frauen – und Jobsharing. Weitere Texte zum Weltfrauentag lesen Sie später am Tag auf unserer Webseite OZ-Online.

Szenenwechsel: Was hybrider Krieg bedeutet, wissen nicht nur die Verteidiger der Ukraine, die es außer mit Panzern und Raketen auch mit Hackerangriffen auf die Infrastruktur zu tun haben, auch in Deutschland nehmen die Cyberangriffe zu. Die gerade enttarnte Hackergruppe „Double Spider“, die vor zwei Jahren unter anderem den Großverlag „Funke Gruppe“ lahmlegte, hat russische Wurzeln. Unser Verlag, gerade betroffen von einem Facebook-Hack und einer Kaperung unseres E-Mail-Servers, weiß noch nicht, woher die Übeltäter stammen. Und jetzt macht Andreas Ellinger noch eine andere Bühne auf.

„Will die russische Regierung Windparks, Internetkabel und Gasleitungen in der ostfriesischen Nordsee attackieren?“, fragt er. Gerade Windparks vor der Küste sollen gefährdet sein, heißt es, nachdem ein russisches Schiff bei Sabotage-Vorbereitungen aufgebracht worden sein soll. Die Bundespolizei hat jedenfalls die Überwachung verstärkt. Und das Bundesinnenministerium macht klar: „Sabotageaktivitäten gegen kritische Infrastrukturen – beispielsweise mit Cyberangriffen oder durch physische Einwirkung – stellen eine ernstzunehmende Gefahr dar.“

Im besonderen Interesse sind Windparks in der sogenannten Zwölf-Meilen-Zone, warnt das niedersächsische Innenministerium: „In der Nordsee befinden sich in der sogenannten ,Ausschließlichen Wirtschaftszone‘ (AWZ) mehrere Windparkanlagen. Ferner verlaufen, zu einem nicht unerheblichen Anteil unter Wasser, drei Transitpipelines durch die Nordsee und auch entlang der niedersächsischen Küste.“ Und auch Stefan Thimm, Geschäftsführer des Bundesverbands der Windparkbetreiber Offshore (BWO), weiß um die Gefahr: „Offshore-Windparks (sind) zweifelsohne ein primäres Angriffsziel für russische Spionage- und Sabotageaktionen.“

Bleiben wir auf dem Wasser. Die weltweite Schifffahrt steht vor großen Veränderungen. Denn, auch bei den Reedern spielen die Themen Klimaschutz und alternative Antriebsarten eine große Rolle, und der Reeder- und Forschungsstandort Leer spielt ganz vorne mit. Eines der Projekte: Ein Lastensegler, der die Marshall-Inseln weitgehend klimaneutral versorgen soll. „Im Kern geht es darum, die einzelnen Inseln mit Gütern von der Hauptinsel zu versorgen“, erklärte Prof. Kapitän Michael Vahs von der Hochschule Emden/Leer. Und es geht um die Flettner-Rotoren. Was sich hinter diesem nur Fachleuten bekannten Begriff verbirgt, hat Michael Kierstein recherchiert.

Wann haben Sie das letzte Mal im Urlaub eine Postkarte geschrieben? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, so lang ist das her. Und auch wenn E-Mail, WhatsApp & Co. längst populärer sind, gibt es weiterhin eine Nachfrage nach den bisweilen kitschigen Urlaubsgrüßen. Anlass für die Recherche von Vera Vogt: Eine Ferienwohnungs-Vermieterin meldete sich, weil sie verzweifelt nach Postkarten suchte, weil ihr „Altbestand“ fast weg war und ihre Gäste so gern Rheiderländer Motive haben wollten. Ob Vera fündig wurde, lesen Sie hier.

Um Grüße aus der Ferne geht es auch in der Geschichte von Tobias Rümmele. Er wollte nämlich wissen, was es mit Ortsnamen wie Friesenheim oder dem Friesenviertel in Köln auf sich hat. Letzteres hatte viel Jahre keinen guten Ruf. Es galt wegen der hohen Kriminalitätsrate als „Chicago am Rhein“. Heute ist es ein beliebtes Ausgehviertel. Gegründet wurde es im Mittelalter von friesischen Kaufleuten, die außer dem Namen noch andere Spuren hinterließen. Und Friesenheim? Da gibt es rheinaufwärts gleich viermal.

Mit McDonalds verhält es sich bei mir fast wie mit der Postkarte. Schon lang nicht mehr dort gewesen. Na ja, nicht ganz so lang. Der Fastfood-Riese kommt an den gegenwärtigen Fleischlos-Trends nicht vorbei und setzt auf den aus Erbsen-Proteinen aufgebauten McPlant-Burger. Vegan ist das Teil nicht, vegetarisch auch nicht und ob es sich bei den Bulettenfans durchsetzen wird, ist auch unklar. Aber: Es ist gut fürs Klima! Das hat Mona Hanssen herausgefunden.

Was heute wichtig wird:

  • Weil die Mensa der Plytenbergschule in Leer auf dem Spielplatz gebaut werden sollte, wurden die Spielgeräte abgebaut. Nun muss die Mensa woanders hin. Die Spielgeräte blieben weg. Warum, weiß Katja Miecarek.
  • SPD und Grüne fordern an den Schulen des Landkreises kostenlos Menstruationsprodukte zur Verfügung zu stellen. Tobias Rümmele erklärt, wie das Vorhaben umgesetzt werden soll.
  • Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aurich bietet Beratungstermine an, auch zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wer ruft bei ihr an und welche Fragen werden ihr gestellt? Nora Kraft berichtet.
  • Dem Landkreis Aurich gehen die Pflegefamilien aus. Trotz mehrmaliger Aufrufe meldet sich kaum jemand. Gabriele Boschbach stellt eine Familie aus Wiesmoor vor, die Pflegekinder betreut. Ein Vorbild?
  • Der Gutachterausschuss hat eine überraschende Feststellung gemacht: Häuser in der Nähe von Windparks werden nicht schlechter verkauft als andere. Ein altes Vorurteil wankt, analysiert Imke Oltmanns.
  • Der Gutachterausschuss hat eine überraschende Feststellung gemacht: Häuser in der Nähe von Windparks werden nicht schlechter verkauft als andere. Ein altes Vorurteil wankt, analysiert Imke Oltmanns.
  • n Emden geht es weiter um die Neutorstraße. Viele Bürger wollen eine autofreie Lösung für die Hauptverkehrsachse. Heute könnte die Politik dazu erste Entscheidungen treffen. Mona Hanssen berichtet.
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